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Heim für „Dr. Oldenburg“

„Geheimrat Dr. Oldenburg“ ist nicht etwa ein distinguierter älterer Herr mit grauen Schläfen, die „Winterprinzen“ sind keine Konkurrenz zur gleichnamigen Rockgruppe – beide bezeichnen Apfel-sorten, die zu Beginn des Jahrhunderts auf sogenannten Streuobstwiesen zahlreich vertreten waren.

Eine solche Wiese soll nun nach den Plänen der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald am Rande des Niendorfer Geheges entstehen. Noch vor hundert Jahren gab es eine Fülle von Obstsorten, die mittlerweile fast verschwunden sind. Sie zeichneten sich nicht nur durch fruchtiges Aroma und ihre rotgoldene Farbe aus, sie sind auch widerstandsfähiger gegenüber Schädlingen als die meisten modernen Apfelzüchtungen.

„Am Beispiel des Biotops wollen wir aufzeigen, wie man ökologisch mit Nutzpflanzen umgehen kann, ohne alles in Grund und Boden zu spritzen“, erklärt Jens Lehmann von der Schutzgemeinschaft. In Rinden und Höhlen und auch im Totholz dieses Biotops herrscht reges Leben: Bis zu 3000 Tierarten sollen sich hier tummeln, im industriellen Anbau wurden gerade mal 400 gezählt. Die Schutzgemeinschaft will nicht nur Schulklassen zu einem respektvolleren Umgang mit der Natur anhalten, sondern auch Hobbygärtner anregen, vergessene Obst-sorten wieder anzupflanzen. Denn: „Das Artensterben geschieht fast unmerklich auch vor unserer eigenen Haustür.“ gw

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