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■ Kurz und fündigHeilende Kaninchenmilch

Berlin (taz) – Eine Zuchtfarm zur Gewinnung von Kaninchenmilch will das Gentech-Unternehmen Pharming in Belgien aufbauen. Das niederländische Unternehmen, das vor allem durch den genmanipulierten Stier Herman bekannt geworden ist, hat mit Hilfe der Genübertragung Kaninchen dazu gebracht, in ihrer Milch ein menschliches Enzym, Alpha- Glucosidase, auszuscheiden. Das Enzym soll als Medikament bei Patienten eingesetzt werden, die an Glucosidase- Mangel, auch Pompe-Krankheit genannt, leiden. Der Enzymmangel führt unter anderem zu lebensbedrohenden Muskelveränderungen. Die Pompe-Krankheit ist so selten, daß die Milch von rund 200 Kaninchen ausreicht, um den Weltmarkt für das Enzym abzudecken. In einem Liter Kaninchenmilch sind etwa 1 Gramm Glucosidase enthalten. In den USA hat Pharming bereits den sogenannten „Orphan Drug“- Status erhalten, der dem Unternehmen für sieben Jahre das Monopol an dem Medikament sichert.

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