: Havel beugt sich nicht
Die Benesch-Dekrete haben Bestand. Schröder unterstützt Tschechien bei seinem EU-Beitritt
BERLIN ap ■ Der tschechische Präsident Václav Havel hat das Festhalten seiner Regierung an den so genannten Benesch-Dekreten bekräftigt, die mit die Grundlage zur Vertreibung und Enteignung der Sudetendeutschen nach 1945 bildeten.
Sie seien Bestandteil der Geschichte seines Landes, erklärte Havel nach einem Gespräch mit Bundespräsident Johannes Rau. Die unterschiedliche Rechtsauffassung beider Länder sei außerdem bereits in der Deutsch-Tschechischen Erklärung von 1997 festgehalten.
Das Festhalten Tschechiens an dieser Haltung stellt für Bundeskanzler Schröder kein Hindernis für eine Aufnahme in die EU dar. Die Bundesregierung werde sich nicht durch Forderungen des Bundes der Vertriebenen nach einer formellen Aufhebung der Dekrete beeinflussen lassen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen