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Havarie mit Lawrow

Russischer Außenminister außer Kontrolle

Müffelfoto: dpa

Über Moskau liegt seit dem Mittwoch ein unangenehm beißender Geruch. Kremlsprecher Dmitri Peskow machte sofort reflexhaft die Ukraine für die mysteriöse Ausdünstung verantwortlich. Später identifizierte die staatliche Nachrichtenagentur Tass die Quelle des Übels: „Lawrow aufgetaut.“ Demnach hätten Kreml-Mitarbeiter eine technische Havarie verursacht und die für den Betrieb des Außenministers Sergej Lawrow lebensnotwendige Stromversorgung gekappt. Normalerweise schlummere der Dinosaurier der auswärtigen Politik in einem eigens für ihn bereitgestellten Tiefkühlschrank vor sich hin und werde nur vor internationalen Verhandlungen heraus geholt, manierlich hergerichtet und vor die Kameras der Weltpresse geschoben. Doch durch „terroristische Aktivitäten“ sei Lawrows aus Sowjetzeiten stammender Kühlschrank vorzeitig abgeschaltet worden. Daraufhin sei der eisblockartige Außenminister aufgetaut und habe unkontrolliert zu faulen begonnen. Die verantwortlichen Täter seien bereits vom FSB identifiziert und mit der Ukraine in Verbindung gebracht worden. Ihnen drohe, schloss Tass, lebenslanges Straflager im sibirischen Eis.

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