: Hausmannskost und saure Gurken
Ein Mann namens Bernhard und eine Frau mit Namen Annemarie lernen sich in einer Kneipe kennen. Er bekämpft die Frustration einer nicht erfolgten Beförderung mit Bier — sie möchte einen Mann. Schließlich kommt man sich endlich näher... Das ist der vielsagende Inhalt von »Kurz davor« und genauso vielsagend ist dessen Umsetzung: Bauarbeiterwitze, dämliches Geschwafel und Chauvi-Sprüche. In einem durch Geschmacksverirrung gekennzeichneten Bühnenbild im Stil der siebziger Jahre (Bühne: Beate Kelm) und unter der nicht erfolgten Regie von Andreas Schmidt spielen Christiane Reiff (die dieses überflüssige Stück auch geschrieben hat) und Hans Christiani laues Theater nach Hausfrauenart. Zwischen offenen Plattitüden und haarsträubenden Klischees bleibt nur die magen- und geistschonende Empfehlung, diese Veranstaltung zu meiden. Es sei denn, man verfügt über einen IQ, der nicht über dem einer sauren Gurke liegt.
»Kurz davor« um 20.30 Uhr im Intimen Theater York Reich/Foto: Frank Roland-Beeneken
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen