Kommentar: Hausmacher Krise
■ Drobs muß Senatssache werden
Was sind Versprechen von PolitikerInnen wert? Gibt es noch jemanden, der so altmodisch ist, gegebenen Worten Glauben zu schenken? Schön blöd, kann man da sagen. Da verspricht die Sozialsenatorin vor der Bürgerschaft, daß die Drobs aus der leidgeplagten Nachbarschaft in der Bauernstraße im Viertel auszieht – und schon allzu bald ist klar, das Versprechen wird nicht gehalten. Monatelang wird angeblich intensiv geprüft, und am Ende steht die Senatorin als Lügnerin da. Als doppelte sogar, denn zum einen gebrochenen Versprechen kommt flugs das zweite. Allerheiligste Eide hat sie geschworen, als in der Ölmühlenstraße eine Drogenberatungsstelle eingerichtet werden sollte. Da soll niemals sowas hinkommen, wie in der Bauernstraße. Was davon gilt heute noch? Vergessen Sie's.
Schwer zu beurteilen, wer da wie blockiert hat und immer noch blockiert, ob es mehr eine Geschichte des Versagens von Verwaltung oder doch eher eine der ganz trockenen Verhinderungstaktik war, die zu diesem Ergebnis geführt hat. Der WählerIn ist das herzlich egal, und sie hat verdammt recht mit dieser Haltung. Da zählt nur: Diese Krise ist hausgemacht.
Die Drobs muß endlich Sache des gesamten Senats werden. Wäre schön, wenn sich der Senat dazu durchringen könnte, seine Kollegin von der Sozialabteilung dabei zu unterstützen, zu dem altbackenen Halten von Versprechen zurückzukehren. Jochen Grabler
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