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Hauseigene Pförtner

■ Saga-Tochter vermittelt jetzt HausbetreuerInnen für Wohnblocks

Die Saga hat eine eigene Beschäftigungsgesellschaft gegründet, die Arbeitslosen zu dauerhaften Jobs auf dem ersten Arbeitsmarkt verhelfen soll. Wie das städ-tische Wohnungsunternehmen gestern mitteilte, wird ihre eigens gegründete Tochterfirma „Chance“ zunächst 300 HamburgerInnen zu Hausbetreuern ausbilden. Von neu zu schaffenden Pförtnerlogen aus sollen sie das Wohnklima in den Saga-Hochhäusern verbessern.

„Chance“ hat mit dem Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen eine „Kooperationsabsprache“ getroffen, nach der die ebenfalls städtische GWG und andere Unternehmen 70 dieser HausbetreuerInnen einstellen werden. 230 beschäftigt die Saga selbst, erklärte Thomas Klindt, der neben Jürgen Hildebrand zum Geschäftsführer der neuen Beschäftigungsgesellschaft bestellt wurde.

Betreuerstellen in Saga-Häusern, die derzeit von anderen Beschäftigungsträgern gemanagt werden, sollen nach Auslaufen der Verträge von „Chance“ übernommen werden. Die Gesellschaft sei als Saga-Tochter näher dran am ersten Arbeitsmarkt, behauptete Klindt, und arbeite effizienter als andere Beschäftigungsträger. Wie die taz im Oktober berichtete, hatte die Behörde für Arbeit, Gesundheit und Soziales (BAGS) aus diesen Gründen das „Großprojekt Pförtnerlogen“ initiiert.

Die HausbetreuerInnen werden nach Auskunft Klindts rund 2600 Mark brutto im Monat verdienen. Die Hälfte dieser Summe zahlt die Bundesanstalt für Arbeit, ein Drittel die BAGS, ein Sechstel – 8000 Mark pro Hausbetreuer und Jahr – das Wohnungsunternehmen. Die Saga investiert außerdem insgesamt 29 Millionen Mark in die Pförtnerlogen sowie in Gemeinschaftsräume für die Hausbewohner an 74 Standorten.

In der theoretischen Ausbildung der HausbetreuerInnen arbeitet Chance mit dem Weiterbildungszentrum „Zebra“ zusammen. Durch die Arbeit in den Häusern sollen die bisher Joblosen selbstbewußter sowie kontaktfähiger werden und damit ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt verbessern. knö

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