Haus besetzt

■ Bremerhaven, Hafenstraße: 17 Jugendliche nach eineinhalb Stunden geräumt

Am Samstag Mittag gegen 12.00 Uhr besetzten 17 Jugendliche im Alter zwischen 17 und 24 Jahren ein Haus in der Bremerhavener Hafenstraße 227. Die BesetzerInnen, die sich selbst als zur autonomen Szene gehörig beschrieben, drangen in das mit Brettern vernagelte, leerstehende Gebäude ein und machten mit einem Transparent auf ihre Aktion aufmerksam.

Die Polizei, die von Anwohnern gerufen worden war, forderte die jungen Leute dreimal auf, das der Stadt Bremerhaven gehörende Haus zu räumen. Da von den BesetzerInnen keine Reaktion erfolgte, seien Beamte in das Haus eingedrungen und hätten die Jugendlichen „nach draußen begleitet“, erklärte der Bremerhavener Polizeisprecher Wolfgang Harlos. Bei der „Räumung“ sei es zu keinerlei Ausschreitungen gekommen, meinte der Sprecher weiter. Die 17 BesetzerInnen wurden auf die Leher Wache zur Personalüberprüfung gebracht und dann wieder laufen gelassen. Gegen 13.30 Uhr war die Aktion beendet.

Offenbar hatten die BesetzerInnen nicht damit gerechnet, das Haus länger halten zu können, denn sie hatten weder Verbarrikadierungsmaterial noch Schlafsäcke oder Lebensmittel dabei. 16 der 17 beteiligten BesetzerInnen kommen aus Bremerhaven und haben einen festen Wohnsitz. Der 17. wohnt nahe Bremerhaven im angrenzenden Langen.

Die Polizei vermutet, daß es sich bei der Aktion um eine autonome Variante des Ostermarsches handelt, „um das Problem der Wohnungsnot noch einmal öffentlich zu machen.“ Ob die 17 BesetzerInnen angezeigt werden, wird erst heute entschieden. taz