: Hauptsache, schön laut
Weder drastische Geldbußen noch Sofortprämien für jeden Fahrer, der 20 Minuten lang nicht hupt, helfen: Die „Kalaks“ (Autohupe) bleibt in Ägypten das Lieblingsspielzeug aller Verkehrsteilnehmer. Im März kündigte die Polizei an, unnützes Hupen mit 100 Pfund (50 Mark) Strafe zu ahnden. Die Drohung lief ins Leere. Am Lautstärkepegel änderte sich gar nichts. Dann lobte ein Wochenmagazin für jeden Fahrer, der die 16 Kilometer lange Fahrt von der Innenstadt bis in den Vorort Maadi ohne Hupen durchsteht, fünf Mark aus. Keiner schaffte es: Der erste scheiterte nach 13 Sekunden, der beste nach 18 Minuten. Bei der folgenden Umfrage nach den wichtigsten Autoteilen rangierten Hupe und Bremse unangefochten auf den ersten beiden Plätzen. Mit der Hupe werden Fußgänger und Eselskarren gescheucht, Fahrten gegen Einbahnstraßen angekündigt, und Taxifahrer suchen damit Kunden.Foto: Heinz Krimmer
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
