piwik no script img

Hauptsache drei Punkte

■ Mit einem Tor in der 88. Minute sichert sich St. Pauli den 1:0-Sieg gegen Fürth

Er ist der Mann fürs Grobe, sein Job ist es, Tore zu verhindern. Was seine stürmenden Kollegen in der Partie gegen Greuther Fürth jedoch boten, überzeugte ihn nicht. Also machte sich St.Paulis Manndecker und Kapitän, André Trulsen, auf in des Gegners Strafraum und schoß in der 88. Minute das erlösende Tor persönlich.

„Wir müssen uns bei Klaus bedanken“, gab „Truller“das Lob nach dem Spiel an seinen Torwart weiter. Nett gemeint, aber mehr als einen Ball gab es für Thomforde am Freitag am Millerntor nicht zu halten. Es bedurfte gar der tätlichen Mithilfe der Gäste, um die planlos anrennenden Paulianer auf die Siegerstraße zu bringen: der tschechische Angreifer Milan Kerbr kassierte wegen eines Fouls die gelb-rote Karte – ein Mißverständnis, so Trainer Benno Möhlmann. „Der Schiedsrichter hatte Kerbr vor dem Foul gesagt, daß er bei der nächsten Kleinigkeit vom Platz fliegen werde. Er versteht aber kein deutsch“, erläuterte der Ex-HSV-Coach. Aber auch ohne Warnung hätte der Schiedsrichter Kerbr nach der dunkelroten Attacke auf Stephan Hanke guten Gewissens in die Kabine schicken können.

St. Pauli-Coach Gerhard Kleppinger war zumindest „heilfroh über den Sieg“. Er sah gar eine Urtugend seiner Kicker aufblitzen: „Der kämpferische Einsatz war in Ordnung.“Immerhin etwas, denn das spieltechnische Pulver war bereits 15 Minuten nach Winterpausenende verschossen – trotzdem Pröpper-Vertreter und Spielmacher Christian Springer bemüht war, die Fäden zu ziehen. Doch alles halb so wild: „Drei Punkte, das ist wichtig“, brachte André Trulsen die Leistung der Kiez-Kicker auf den Punkt. Matthias Wohlrab

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen