: „Hast du schon was Neues?“
■ Was vielen Arbeitslosen in der DDR bleibt, ist die große Wut im Bauch und verletztes Selbstwertgefühl / Ihre Wünsche sind bescheiden, der Arbeitsplatz hat keinen Platz für sie /Gewerkschaft ist überfordert
Die Arbeitslosigkeit made in West Germany hat unsere Schwestern und Brüder eingeholt. Die Zeiten sind noch gar nicht lange her, da sie für ein „Seht, wie gut ihr es habt„ -Artikelchen in der DDR-Presse herhalten mußte. Damit ist es vorbei - die Arbeitslosigkeit ist zur bitteren Realität geworden. Seit Januar werden unrentable Zweige der DDR -Wirtschaft im Eiltempo abgespeckt. Zuerst soll der schwerfällige „Apparat“ dran glauben. Auch der Freie Deutsche Gewerkschaftsbund unterzieht sich der Abmagerungskur. Auf dem außerordentlichen Kongreß des FDGB Anfang Februar beschlossen die Delegierten die Erneuerung. Das Verhältnis von Apparat und Gewerkschaften soll vom „Kopf auf die Füße“ gestellt werden. Für achtig Prozent der MitarbeiterInnen heißt das: Nun könnt ihr gehen.
Mir nichts, dir nichts vor die Tür gesetzt
Der FDGB kann vorerst nur Forderungen erheben
Umschulung in die erneute Arbeitslosigkeit
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