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Hartwig Berger?was macht eigentlich...

Der Aktivist

Hartwig Berger besitzt jetzt auch ein Handy. Für einen Old-School-Aktivisten der 80er muss das ungewohnt sein: Kaum ist die freundliche Dame von der D 2-Mailbox im Ohr verklungen, brüllt Berger seinen Namen, dass man erschrickt. Ansonsten ist der Grünen-Politiker, der nach zwölf Jahren das Abgeordnetenhaus verlässt, sehr umgänglich – obwohl oder weil der Soziologe immer die Welt verbessern will. Über das Wie mag man sich zwar streiten. Aber dass etwa ausländische Jugendliche geringe Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben, ist ein Fakt – und ungerecht. Ja, ungerecht – Berger würde die verbreitete ironische Verwendung des Wortes nie akzeptieren!

Stets hat der Migrations- und Umweltpolitiker, Traditionalist und Träumer im besten Sinne, auf das Unrecht, das er in der Welt sieht, hingewiesen: Castor und Krieg, tote Kröten und Abschiebeknäste – Berger bekämpft das große Übel im Detail und umgekehrt. Dass er die „neoliberale FDP“ nicht mehr im Parlament erleben muss, macht vielleicht den Abschied leichter, aber Berlin verliert einen engagierten Abgeordneten. Die Grünen jedoch werden ihn so schnell nicht los. Schließlich hat Berger nun genügend Zeit, sich überall einzumischen. Und einen zeitgemäßen Mailbox-Spruch zu üben: „Hi, hier ist der Hartwich. Call you back.“ ROT FOTO: ARCHIV

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