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Hartes Wochenende

■ Skinheads verdroschen Punks auf dem S-Bahnhof Friedrichstraße / 57jähriger Türke wurde von Unbekannten in Kreuzberg krankenhausreif geschlagen

Auf dem S-Bahnhof Friedrichstraße kam es Samstagnacht gegen 23.30 Uhr zu einer schweren Auseinandersetzung zwischen Skinheads und Punks. Wie eine Augenzeugin der taz berichtete, wurden vier Punks von etwa sechs bis acht Skinheads angegriffen und zusammengeschlagen. Besonders erschüttert hat die Augenzeugin, daß der Bahnsteig voll von Leuten gewesen sei, aber keiner eingegriffen habe. Ein Polizeisprecher bestätigte den Vorfall auf Nachfrage. Er sei aber nur vom Hörensagen bekannt, weil West-Berliner Beamte auf dem DDR Hoheitsgebiet keinen Zutritt haben. Es sei ein Ermittlungsverfahren wegen Körperverletzung gegen Unbekannt eingeleitet worden, weil die Skinheads am Bahnhof Friedrichstraße unerkannt entkommen seien. Zwei der geschädigten Punks hatten nach Informationen des Polizeisprechers erhebliche Gesichtsverletzungen davon getragen, die in einem Krankenhaus ambulant behandelt werden mußten.

Am Freitagabend wurde an der Adalbert-Ecke Naunynstraße ein 57jähriger Türke von drei Deutschen zusammengeschlagen. Der Türke, der als Lagerarbeiter tätig ist, war auf dem Nachhauseweg, als er von drei unbekannten Männern im Alter um die Mitte zwanzig angegriffen wurde. Der Mann trug schwere Brustprellungen und einen Bruch des rechten Unterschenkelknochens davon. Er wurde am Tatort, wo er offensichtlich für kurze Zeit die Besinnung verloren hatte, von zwei Passanten gefunden und liegt seither im Krankenhaus, weil der Bruch genagelt werden muß. Gegenüber der taz berichtete der Geschädigte gestern, daß er sich nicht erklären könne, warum er zusammengeschlagen worden sei. Die Männer hatten nichts gesagt, als sich ihm zwei von vorn und einer von hinten genähert hätten. Der Lagerarbeiter hat inzwischen Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt. Ob er die Männer gegebenenfalls wiedererkennen würde, wußte er nicht zu sagen: Er glaube, daß es weder Punks noch Skinheads waren.

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