piwik no script img

Hartes Vorgehen gegen tamilische Flüchtlinge in Colombo

Colombo (dpa) — Die srilankischen Behörden haben Anweisung erhalten, der steigenden Zahl tamilischer Flüchtlinge aus dem von tamilischen Rebellen kontrollierten Nordosten des Landes mit harten Maßnahmen zu begegnen. Der stellvertretende srilankische Verteidigungsminister Rahjan Wijeratne gab gestern bekannt, Sicherheitskräfte und Polizei hätten Befehl, Gaststätten und Hotels aller Kategorien bis in die Luxusklasse nach „unerwünschten Personen“ zu durchsuchen. Bei einer ersten Razzia seien gestern bereits 200 Tamilen vorübergehend festgenommen und verhört worden. Seit Wochenbeginn hatte aus dem Nordosten eine Massenflucht eingesetzt.

Die Befreiungstiger hatten vor drei Monaten verfügt, Zivilisten dürften das von ihnen kontrollierte Gebiet nur gegen bezahlte Reiseerlaubnis verlassen, berichteten Flüchtlinge. Die Verfügung sei nun aufgehoben worden. Die Flüchtlinge dürfen sich nur in von der Regierung bereitgestellten Lagern ansiedeln, gab der Minister bekannt. Unterkunft außerhalb der Lager setze eine Zwangsregistrierung bei einer Polizeistation voraus.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen