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Hart umkämpfter Wohnungsmarkt: Tora Bora findet Nachmieter

Foto: Hindukuschmaklerfoto: reuters

In Afghanistans beliebteste Immobilie ziehen schon wieder neue Mieter ein. Nach heftigen Scharmützeln vertrieben die afghanischen Streitkräfte ihre Vormieter vom „Islamischen Staat“ aus Tora Bora, dem reizvoll gelegenen Höhlenkomplex im Safed-Koh-Gebirge, berichtete dpa gestern. Nur fünf Tage lang konnte sich der IS als Zwischenmieter im Troglodyten-Traumhaus halten, nachdem er die Halsabschneiderkonkurrenz von der Taliban aus dem Kleinod im afghanisch-pakistanischen Grenzland verscheucht hatte. Die Taliban wiederum hatten das künstlich angelegte Tunnelsystem aus der Erbmasse ihres alten Kumpels Osama erhalten, der sich die mehrstöckige Bunkeranlage als Superschurkenversteck und Ausflugslokal in den Kalkstein bohren ließ. Allerdings mit finanzieller Hilfe der CIA, weswegen die Amerikaner alle paar Jahre aus der Luft Eigenbedarf anmelden und Bomben auf das Ding werfen. Am Hindukusch geht es also etwa so viehisch zu wie auf dem Wohnungsmarkt einer deutschen Großstadt. Warum schiebt man afghanische Flüchtlinge dann nicht gleich nach München ab?

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