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Hardliner im Contra-Vorstand

■ Ehemaliger Oberst Somozas, Enrique Bermudez, ins Contra-Direktorium gewählt

Managua (ap) - Die Contras haben gestern auf ihrer Jahrestagung in Santo Domingo (Dominikanische Republik) den 57jährigen Militärbefehlshaber Enrique Bermudez als ersten Militär in das bisher von Zivilisten gestellte politische Direktorium gewählt. Der ehemalige Oberst der Nationalgarde Somozas ist Vertreter einer harten Linie im Kampf gegen die Sandinisten und energischer Gegner von Friedensgesprächen mit der nicaraguanischen Regierung. Die Wahl des Berufssoldaten war auch innerhalb der von den USA finanzierten Contra umstritten, da befürchtet wurde, ein Militär an der Spitze könnte den Bemühungen um ein demokratisches Erscheinungsbild abträglich sein. Bermudez war vorgeworfen worden, eine Konzentration der Macht in seiner Hand anzustreben. Die beiden prominentesten politischen Vertreter der Contras, Calero und Chamorro, hatten in einem internen Machtkampf versucht, Bermudez vom Oberkommando abzulösen, waren jedoch im Direktorium überstimmt worden. Bermudez wurde gestern mit großer Mehrheit gewählt. Er kündigte an, er werde sich für den Zusammenhalt des Bündnisses einsetzen und den Kampfgeist gegenüber dem „marxistisch-leninistischen Feind“ fördern. Unterdessen geht der Krieg in Nicaragua weiter. Trotz des formal weiter bestehenden Waffenstillstandes hat sich die Zahl der Anschläge der von den USA unterstützten Contras weiter erhöht. Nach Berichten der Regierung in Managua verging in der zurückliegenden Woche kein Tag, ohne daß es zu Scharmützeln zwischen den Dschungelkämpfern und Regierungstruppen gekommen wäre.

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