Harald Keller Der Wochenendkrimi : Ein Bankraub, aber keine Beute
Ida Jankowicz (Natalie Minnevik) ist die Neue. Eine Anwärterin, in der Praxis noch unerfahren. Freundlich, strebsam, vielleicht ein bisschen übereifrig. Teamchefin Kerstin Holm (Malin Arvidsson) hatte sie bei ihrem Dienstantritt arg schroff angefahren. Woraufhin Jankowicz meinte, sich beweisen zu müssen, und prompt in Gefahr geriet.
Diese Passage aus dem Auftakt zur zweiten Staffel von „Arne Dahl“ ist bezeichnend: Die Autoren Erik Ahrnbom und Linn Gottfridsson arbeiten – frei nach den Romanen Arne Dahls – nicht selten mit Standardsituationen. Das kann man abgedroschen finden, aber es entspricht nun mal der Polizeiarbeit. Umso respektabler, wenn es gelingt, diese Normalität originell zu variieren.
Die aktuelle Episode beginnt mit einem Überfall auf eine Bank, in der sich Kerstin Holm zufällig als Kundin aufhält. Rätselhaft: Das Institut betreibt vor allem Online-Geschäfte, hat also keine Barvorräte. Obwohl ein Spezialkommando die Geschäftsräume stürmt, können die Täter entkommen. Worum es ihnen eigentlich ging, bleibt lange im Dunkeln. Da haben die Polizisten einiges zu knabbern.
Nicht nur beruflich. Für Späteinsteiger: Kerstin Holm hatte eine Affäre mit dem früheren Teamleiter Paul Hjelm (Shanti Roney), wollte sich binden, er nicht. Hjelms Ablösung im privaten Bereich steht schon parat. Jorge Chavez (Matias Varela) hatte beschlagnahmtes Dope geraucht und war dabei gefilmt worden. Hjelm kann das Dienstaufsichtsverfahren abwenden, aber Jorges Lebensgefährtin Sara (Vera Vitali), zugleich seine Kollegin, ist noch immer wütend über dessen Dummheit.
Die heutige Folge schreibt die persönlichen Geschichten fort. Und die zart gebaute Ida bewährt sich, während es die Ermittler mit früheren und noch aktiven Geheimagenten zu tun bekommen.
„Arne Dahl: Totenmesse“,Sonntag, 22 Uhr, ZDF
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