Handwerker in die Kitas? Contra!: Schnellkurse reichen nicht
Gärtner sind nicht gleich Kinder-Gärtner. Kommentar von ALKE WIERTH.
Es ist eine tolle Idee, HandwerkerInnen wie Köche und Schneider, Gärtner- oder Schreinerinnen in die Kitas zu holen. Nicht nur, weil so vielleicht mehr Männer in die Frauendomäne Früherziehung kommen. Sondern auch, weil sie mit den Kindern tolle Sachen machen können.
Allerdings nur, wenn sie als Zusatzpersonal da sind: Werden solche HandwerkerInnen, wie jetzt von Schulsenator Zöller geplant, mit Schnellkursen zum Ersatz für voll ausgebildete ErzieherInnen gemacht, werden sie dazu wohl keine Zeit haben. Bereits jetzt sind ausgebildete Fachkräfte mit den Anforderungen des Berliner Bildungsprogramms mit seinen Sprachlerntagebüchern und Elterngesprächen am Rande ihrer Leistungskapazität - nicht zuletzt deshalb wurde bislang eher über eine höhere Qualifikation für ErzieherInnen nachgedacht. Das Pensum an pädagogischer Arbeit Quereinsteigern nach nicht einmal einjähriger Fortbildung zumuten zu wollen, ist lachhaft.
Es wäre in eine andere Richtung zu denken: Müssen Kita-MitarbeiterInnen eigentlich alle gleich sein? Die Zusammenarbeit von akademisch gebildeteten Kräften, FachschulabsolventInnen und pädagogisch qualifizierten Handwerkern wäre ja auch mit einer entsprechenden Verteilung von Aufgaben und Verantwortung denkbar.
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