piwik no script img

Halle: PDS gegen alte Seilschaften Verfahren gegen SED-Chef eingestellt

Halle (dpa/adn) — Die PDS will im Landtag von Sachsen-Anhalt eine starke linke Opposition sein und selbst gegen alte SED-Seilschaften vorgehen. Darüber verständigten sich am Wochenende rund 300 Teilnehmer einer zweitägigen Landesparteikonferenz. In zwölf Arbeitsgruppen wurde unter anderem über das Parteienverständnis, regionale Wirtschaftsfragen, Konzepte für den Arbeitsmarkt, die Gleichstellung der Frau, die Umweltproblematik und die Perspektiven der Wissenschaft diskutiert. Wie die Fraktionsvorsitzende im Landtag, Petra Sitte, sagte, seien die nächsten vier Jahre für die PDS eine „Galgenfrist“. Die Partei müsse konsequent an sich arbeiten, um für die Interessen der Menschen glaubwürdig eintreten zu können. Die PDS erhielt zu den Landtagswahlen im Oktober in Sachsen-Anhalt gut zwölf Prozent der Wählerstimmen. Bei der Bundestagswahl Anfang Dezember waren es nur noch 9,4 Prozent.

Die hallesche Staatsanwaltschaft legte gegen die Einstellung des Verfahrens gegen den ehemaligen 1. Sekretär der SED-Bezirksleitung Halle, Hans-Joachim Böhme, durch das Kreisgericht der Saalestadt Beschwerde ein. Die 'Magdeburger Allgemeine Zeitung‘ hatte auch berichtet, daß der bereits zweimal vertagte Prozeß gegen den früheren Oberbürgermeister von Halle, Manfred Nitzer, wegen Wahlfälschung nicht vor Februar 1991 beginnen könne. Gegen den ehemaligen Ratsvorsitzenden des Bezirkes Halle, Alfred Kolodniak, werde ebenfalls noch ermittelt.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen