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Halb vom Gängelband

■ Senat beschließt stärkere Eigenverantwortung der Staatstheater

Halbherzig ist der Beschluß und dennoch von den Staatstheatern lange ersehnt, den Kultursenatorin Christina Weiss gestern verkündete. Die vom Senat verabschiedeten „Neuen Theater-Bewillingungsbedingungen“ formulieren Voraussetzungen für mehr wirtschaftliche Eigenverantwortlichkeit bei Oper, Thalia-Theater und Schauspielhaus.

Bisher wirtschafteten die Theater-GmbHs am Gängelband der staatlichen Haushaltsabteilungen und mußten erwirtschaftete Gewinne an die Staatskasse zurückgeben. Künftig können die Intendanten ihren Etat selbst verwalten.

Damit erhalten die drei Betriebe mehr unternehmerische anstelle der bisherigen behördlichen Strukturen. Die Subventionen – deren Höhe für 1995 in den Haushaltsberatungen in der nächsten Woche beschlossen werden – müssen nicht mehr einzeln abgerechnet werden. Für Überschüsse und Verluste sind die Theater selbst verantwortlich, womit auch eine mögliche Entschuldung durch die Stadt entfällt. Auch die Personalplanung wird, im Rahmen der tariflichen Regelungen, jetzt den Intendanten überlassen.

Natürlich schickt die Behörde den Kahn nicht ohne Kontrolloffiziere auf die stürmische See. Dazu wird die Rolle des Aufsichtsrates deutlich gestärkt. Hier sitzen wiederum Kultur- und Finanzbehörde sowie von ihnen berufene Vertreter, die doch wieder gehörig über die Einhaltung des Haushaltsplanes wachen sollen.

Halbherzig ist dieser Entschluß, weil er nicht an eine mittelfristige Finanzplanung gekoppelt ist, wie es alle Intendanten immer wieder vehement gefordert hatten. Denn da nach wie vor kein Theater weiß, wieviel Geld es in den kommenden Jahren erhalten wird, ist eine verantwortungsbewußte Planung nur in sehr beschränktem Maße möglich. Die Finanzbehörde hatte sich aber vehement geweigert, für die nächsten Sparjahre die Subventionen festzuschreiben. tlb

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