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Haftstrafen für Skinheads

Berlin. Zu Bewährungsstrafen wurden gestern vier rechtsradikale Skinheads im Alter von 19 bis 37 Jahren verurteilt, die zwei im Ostteil der Stadt wohnende Algerier in der S-Bahn überfallen und mißhandelt hatten. In der dreitägigen Verhandlung war festgestellt worden, daß die alkoholisierten Angeklagten mit weiteren Skinheads einen Rachefeldzug gegen Türken planten, die ihre Gesinnungsfreunde verprügelt haben sollen. Am Abend des 30. August 1991 gegen 22.50 Uhr betrat die Gruppe auf dem S-Bahnhof Ostkreuz einen S-Bahn-Waggon und fiel sofort grundlos über die für Türken gehaltenen Algerier her. Der Vorwurf des versuchten Totschlags durch Hinauswerfen eines Opfers aus der Abteiltür konnte nicht aufrechterhalten werden. Wegen Raubes und gefährlicher Körperverletzung erhielt der 19jährige Enrico D. zwei Jahre Jugendstrafe. Wegen derselben Delikte wurde der 37jährige Mike Sch. zu zwei Jahren Haft verurteilt. Wegen gefährlicher Körperverletzung wurden der 19jährige Oliver D. zu einer Jugendstrafe von einem Jahr und sechs Monaten und der 24jährige Mario S. zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. In der Urteilsbegründung wurde den Skins eine ungewöhnlich aggressive Mißhandlung völlig unbeteiligter Ausländer angelastet. Die »national gesinnten Angeklagten«, hieß es im Urteil weiter, hätten dem Ansehen der Hauptstadt Schaden zugefügt. adn

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