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Hände weg vom Bußtag

■ Christen Nordelbiens sammeln 56.000 Unterschriften

In Bonn und Hamburg ein Rumoren, die Christen Nordelbiens erhören es und laufen Sturm. In wenigen Urlaubswochen sammelten sie 56.000 Unterschriften gegen die geplante Streichung des Buß- und Bettages. Die wurde zwischen Bund und Ländern zur Finanzierung der Pflegeversicherung beschlossen und muß nun noch von den Landesparlamenten angenommen werden. Wann das in Hamburg der Fall sein wird, konnte Herr von der Minden in der Senatspressestelle beim besten Willen nicht sagen.

Als gestern auf dem Jahresempfang der Nordelbischen Kirchen die Unterschriftenliste an die Hamburger Bischöfin Maria Jepsen und die schleswig-holsteinischen Bischöfe Hans Christian Knuth und Karl Ludwig Kohlwage überreicht wurden, zeigte sich Kohlwage erfreut über „diese beindruckende Sommerinitiative“. Er sei zwar für die Einführung der Pflegeversicherung, aber strikt dagegen, einen christlichen Feiertag als „finanzielle Manövriermasse“ zu nutzen. Kohlwage stellte statt dessen einen Urlaubstag zur Disposition.

Die jetzt im Eiltempo gesammelten Proteststimmen sind sowieso nur ein „verheißungsvoller Vorgeschmack“, wie der Leiter des Hamburger Amtes für Öffentlichkeitsarbeit der Ev.-Luth. Kirche, Pastor Hinrich Westphal, versprach. Eine kämpferische Grundstimmung, die Bischof Kohlwage vollinhaltlich teilte. Er habe „die Politiker“ immer schon davor gewarnt, christliche Feiertage zu streichen. Jeder Bußtag sei schließlich „ein unverzichtbarer Beitrag zur Bewahrung der Schöpfung und zur Menschlichkeit in der Gesellschaft.“

Philipp Müller

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