“Hände hoch! Dies ist ein Überfax!!“

■ Das Telefax-Gerät ist das Hilfsmittel für eine neue Kriminalitätswelle

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Überfax

So sehen die gefährlichen Überfaxe aus. Die Polizei appelliert an alle Fax-Besitzer, im Falle eines Über-Faxes zunächst mit Kopien von Geldscheinen die Fax-Räuber hinzuhalten und sofort das Sonder-Dezernat der Polizei zu verständigen.

Seltsame Blüten treibt die Kriminalität neuerdings auch bei uns in Bremen. Der taz liegen Berichte über eine völlig neue, bisher einzigartige Form des technologisierten Verbrechens vor. Danach haben sich unbekannte Täter durch Überfaxe auf mehrere Bremer Firmen, Geschäfte, Zeitschriften und Banken um mehrere tausend fernkopierte Mark bereichert. Die Opfer bekamen per Fernkopierer (Telefax) diese Botschaft: „Hände hoch! Dies ist ein Überfax!! Faxen Sie uns sofort Ihr ganzes Geld, oder wir erledigen Ihr Fax mit einem Stromstoß!!!“ Aus Angst um ihre teuren Fax-Geräte sahen sich die Überfaxten genötigt, der Aufforderung der Kopiergangster Folge zu leisten. Telefax-Nutzer, die die Zahlungsaufforderung für einen schlechten Scherz hielten und ihr nicht nachkamen, mußten bald mit dem Totalverlust ihrer Geräte büßen.

Einen wirkungsvollen Schutz vor derartigen Überfällen im Telekommunikationsbereich, so teilte die Polizei-Pressestelle mit, gebe es derzeit noch nicht, doch sei bereits eine Sonderkommission eingesetzt, die fieberhaft an der Aufklärung der Fax-Überfälle arbeitet.

Aufgebrachten Kunden, die zum Fernmeldeamt der Bundespost gezogen waren, um für Schadensersatz und für sichere Fernmeldenetze zu protestieren, versicherte ein Sprecher der Deutschen Bundespost, Abteilung Telcom, daß schon an den elektronischen Aufzeichnungsanlagen gearbeitet werde, die die Faxe der Fax-Räuber speichern und durch einen solchen elektronischen Fingerabdruck die Ermittlung der Täter zu einer Sache von Minuten machen.

Mark Fischer /taz