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Häftlingskampf in Mexiko31 Tote im Gefängnis Altamira

Während einer Revolte haben Gefängnisinsassen in Mexiko sich selbst verprügelt. Als ihnen das nicht reichte, haben sie sich mit selbst hergestellten Waffen bekämpft.

Wer mit Blutrache rechnen muß, ist im Gefängnis nur manchmal sicherer als draußen. Bild: reuters

MEXIKO-STADT dpa | Bei Kämpfen zwischen Häftlingen in Altamira im nordostmexikanischen Bundesstaat Tamaulipas sind am Mittwoch 31 Gefängnisinsassen ums Leben gekommen. Wie die Behörden mitteilten, wurden bei den Auseinandersetzungen mit Stichwaffen zudem 13 Gefangene verletzt. Es war einer der schwersten Zwischenfälle dieser Art in den vergangenen Jahren.

Zu den Kämpfen sei es gekommen, als Gefangene am Mittwochnachmittag vorschriftswidrig in einen Trakt der Haftanstalt eingedrungen seien. Daraufhin kam es zu einer Schlägerei und die Häftlinge griffen einander mit selbst hergestellten Waffen an, wie es in einer Erklärung des Ministeriums für öffentliche Sicherheit und der Generalstaatsanwaltschaft heißt.

Die Lage sei wieder unter Kontrolle. Die Staatsanwaltschaft leitete eine Untersuchung ein. In Mexikos Gefängnissen kommt es immer wieder zu gewaltsamen Zwischenfällen und Auseinandersetzungen zwischen rivalisierenden Banden. Im Juni 2010 starben 29 Menschen bei Kämpfen in einem Gefängnis in der Stadt Mazatlán.

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1 Kommentar

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  • S
    Sowasaberauch

    Auch wenn es fraglos einige sehr gefährliche und "durchgeknallte" Häftlinge in mexikanischen Gefängnissen gibt und einige Gruppen dort untereinander Rechnungen begleichen resp. Machtbereiche ausbauen wollen, so darf auch nie vergessen werden, dass bei diesen Auseinandersetzungen häufig seltsamerweise wichtige Zeugen in laufenden Prozessen resp. wichtige Beschuldigte, um deren Schweigen gebangt wird, um ihr Leben gebracht werden.

    So "spontan", so "sinnlos" wie das oftmals scheint, ist es eben nicht.

    Nutzniesser sind häufig draussen Uniform- oder Krawattenträger...