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Hackerangriffe nach Abgeordneten-VorschlagVerbot von Internetcafés in China

Eine chinesische Abgeordnete zieht Zorn von Internet-Gemeinde auf sich, weil sie nur noch staatliche Internetcafés zulassen will und in den privaten die Ursache vieler Übel sieht.

China hat mehr als 81.000 Internetcafés, insgesamt sind in dem Land rund 384 Millionen Menschen online - die größte Netzgemeinde der Welt. Bild: rtr

PEKING afp | Mit dem Vorschlag, alle privaten Internetcafés zu verbieten, hat eine chinesische Abgeordnete den Zorn der Netzgemeinde auf sich gezogen. Wie chinesische staatliche Medien berichteten, forderte Yan Qi vor dem Nationalen Volkskongress, nur noch staatliche Internetcafés zuzulassen. Yan sieht private Internetcafés demnach als Ursache für eine Reihe sozialer Probleme, von Schulschwänzern bis zur Sucht nach Computerspielen. Umgehend legten Hacker die Internetseite der Restaurantkette lahm, die Yan in der Stadt Chongqing im Südwesten des Landes betreibt.

"Schlimme Krankheiten verlangen nach drastischen Heilungen", begründete Yan ihren Vorstoß. "Viele soziale Probleme sind mit den Internetcafés verbunden, und die Geschäftsleute vernachlässigen in der Regel ihre Verantwortung für die Gesellschaft." China hat mehr als 81.000 Internetcafés, insgesamt sind in dem Land rund 384 Millionen Menschen online - die größte Netzgemeinde der Welt.

Yan ist eine der 2374 vom Staat ausgewählten Delegierten der Konsultativkonferenz des chinesischen Volkes, die das Parlament berät. Die Sitzung der Konsultativkonferenz begann am Mittwoch, zwei Tage vor der jährlichen Tagung des Nationalen Volkskongresses.

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