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What's hot, what's notHaben Vitamine Kalorien?

■ Geschmack in und um Hollywood: Streisand mit rohen Eiern beworfen!

Sie kennen doch Quentin Tarantino, was? Schwarze Anzüge, Psychopathenmiene und coole schwarze Brille. Nun, der Mann hat ein ziemlich uncooles Problem: Sein biologischer Vater hat sich gemeldet, um den berühmten Sohnematz in die Arme zu schließen. Raymond Anthony Tarantino gab bekannt, nicht unbedingt verrückt nach Quentin zu sein. Seiner Neigung zur Distanz ist „Tony“ treu geblieben, seit er sich noch vor der Geburt des kleinen Quentin aus dem Staub machte. Tony Tarantino, jetzt 56, meldete sich jetzt auf eine Anzeige im Internet, die Quentin Tarantinos Biographin Jami Bernard („The Man And His Movies“) aufgegeben hatte. Tony schickte Fotos, die Bernard an Quentins Mutter Connie Zastoupil faxte; in Verbund mit einem intimen Interview ergaben sie Tonys zweifelsfreie Vaterschaft. Papa Tarantino soll einst ein aufstrebender Jungschauspieler gewesen sein, dessen Hollywoodkarriere jäh endete, als er einen der maßgeblichen Agenten ohrfeigte, der ihm seine Zunge in den Mund gesteckt hatte. (Glauben Sie das etwa?) Nach der Heirat mit der damals sechzehnjährigen Connie wurde Tony Pharmazievertreter, doch eines Tages fuhr er auf immer davon und schickte aus der Ferne sein Einverständnis zur Adoption des kleinen Quentin durch Connies zweiten Ehemann. Tony Tarantino wurde in der Folge für tot gehalten, war es jedoch mitnichten: Er schwängerte auf seinen ausgedehnten Reisen weitere Frauen. Wir freuen uns schon jetzt auf die Berichte über anstehende Familientreffen zwischen Quentin und seiner Halbschwester in Arizona, einer ehemaligen Schönheitskönigin (drei Kinder, verheiratet), und seinem Halbbruder, der in Alaska Fische fängt. Und was hält Tony Tarantino von seinem hippen Sprößling, nachdem er dessen Filme gesehen hat? „Er ist kein Schauspieler. Ich bin ein Schauspieler!“

Die heißeste Angelegenheit dieser Tage sind der Supermodel- Backlash und der Haarschnitt von Talkmaster David Letterman, so man dem Urteil des anbetungswürdigen US-Frauenmagazins Allure Glauben schenkt. Jeden Monat veröffentlicht Allure eine besonders unterhaltsame Variante der in Frauenmagazinen so beliebten „Vorher-Nachher“-Seite. Stars werden häßlicher gemacht.

Im Juni gab es Sharon Stone und Mira Sorvino („Mighty Aphrodite“) mit Doppelkinn. Allure: „Wenn wir es geschafft haben, Disco, Drogen und Trivial Pursuit cool zu finden, warum nicht auch Doppel- oder Dreifachkinne?“ Im Mai sah man Cybill Shepherd, Susan Sarandon und Uma Thurman mit Silikonbusen in XXL-Größe und Hurenoutfit – „bei der harten Konkurrenz kann keine auf Dauer Dame bleiben“, so die herzerfrischend bösen Kolleginnen von der Eleganzfraktion. Und das hier sind meine schönheitsparanoiden Lieblingssätze: „Haben Vitamine Kalorien? Macht Zahnpasta dick?“

Wußten Sie schon, daß die US- Liste der meistgehaßten Prominenten von Barbra Streisand angeführt wird? Barbra, America's most unwanted, genießt wegen ihres Perfektionismus Divastatus und einen gewissen Ruf – ungeachtet ihrer Unfähigkeit, die Höhen der Mittelmäßigkeit auch nur annähernd zu erklimmen. Streisands neuer Film, „The Mirror Has Two Faces“, soll eine romantische Komödie sein, in der Streisand eine Collegeprofessorin gibt. Bei den Dreharbeiten wurde das einstige Funny girl von Anwohnern mit rohen Eiern beworfen, was wohl einiges über den Film sagt.

Dicht gefolgt, was Unbeliebtheit angeht, wird Streisand übrigens von Hillary Rodham Clinton, Linda Evangelista und Demi Moore, der Schauspielerin, die nicht schauspielern kann, das findet jedenfalls Anke Westphal

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