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Haarspalterei

■ Gleiche Rechte beim Friseur gefordert

Bonn/Berlin (taz) – Frauen und Männer sollen auch vor dem Friseur gleichgestellt werden. Wie die Bild-Zeitung berichtete, haben Bonner Politiker eine fraktionsübergreifende Initiative gegründet, um für einheitliche Preisgestaltung bei Herren- und Damenschnitten zu sorgen. „Gleichen Lohn für gleichlange Haare!“ will die SPD-Abgeordnete Susanne Kastner. Während sie 62 Mark pro Schnitt bezahle, müsse ihr Mann nur 27 Mark ausgeben – trotz gleicher Haarpracht. „Das müssen wir gesetzlich regeln“, sagte Frau Kastner. Auch für den CDU- Rechtsexperten Wolfgang von Stetten muß „Gleichberechtigung schon im Friseursalon anfangen“. Und selbst die Grüne Christa Nickels, die sichtbar nur einmal pro Jahrzehnt im Friseurstuhl Platz nimmt, will die Friseure zwingen, „derartige Praktiken“ zu unterlassen. In Berlin sind die Forderungen der Haarspalterkoalition indes schon lange umgesetzt. Wie die taz auf Nachfrage beim Salon „Klatsch und Tratsch“ erfuhr, gelten hier gleiche Preise bei gleichem Aufwand. Preissteigernd, so Haarpflegerin Kathleen Jaster, sei nur die dunkle Praktik des Föhnens: „Das dauert nun mal länger bei den Frauen.“

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