■ Kurz und fündig: Haarige Kontrollen für Sportler
Utrecht (dpa) – Eine niederländische Pharmazeutin hat ein neues Verfahren für Dopingkontrollen entwickelt, die schon bald routinemäßig genutzt werden könnten. Statt eines Bechers Urin genügt es künftig, daß die Sportler ein Büschel Haare überreichen. Rund sieben Monate hat die Pharmazeutin Karin Höld mit Rattenhaaren experimentiert. Es gelang ihr, Stanozolol nachzuweisen, das Anabolsteroid, das den kanadischen Läufer Ben Johnson so schnell machte. Im Urin lassen sich Substanzen lediglich einige Tage nach der Einnahme noch nachweisen, im Haar viel länger, da es etwa einen Zentimeter pro Monat wächst. Das machen sich Polizei und Justiz schon seit längerem bei Drogensüchtigen zunutze. Das Verfahren wird einfacher, billiger und verläßlicher sein als die Überprüfung von Urin- oder Blutproben. Einen großen Nachteil hat es jedoch auch: Sportler, bei denen der Ehrgeiz die Eitelkeit besiegt, könnten sich dem Haartest entziehen, indem sie sich den Kopf rasieren lassen.
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