: HIV-infizierte Frauen
München (afp) — Die Zahl der HIV-infizierten Frauen ist in der Bundesrepublik seit 1985 drastisch gestiegen.
Wie die Frauenzeitschrift 'Freundin‘ in ihrer jüngsten Ausgabe berichtet, hat sich diese Zahl seither verneunfacht: Ende 1991 waren offiziell 7.422 Frauen als infiziert gemeldet. Dagegen waren sechs Jahre zuvor nur 91 Aids-Fälle bei Frauen bekannt. Jeder sechste bis siebte HIV- Infizierte sei heute bereits eine Frau. Die Tendenz sei weiterhin steigend und die Dunkelziffer hoch. Vor allem junge Frauen sind der Zeitschrift zufolge gefährdet. In den USA gelte Aids bereits als Todesursache Nr. 1 unter Frauen zwischen 20 und 39 Jahren. „Ein Viertel unserer Patienten sind Frauen. Und ein Viertel davon hat sich beim Sex infiziert“, zitiert das Blatt den Arzt der HIV-Ambulanz der Universitätsklinik Frankfurt, Schlomo Staszewski. In 31 Prozent der Fälle stecke sich die Frau beim Geschlechtsverkehr mit einem Mann an. Umgekehrt infizierten sich nur acht Prozent aller Männer bei Frauen. Dies habe die größte deutsche HIV-Ambulanz in einer sechsjährigen Studie mit rund 2.500 Patienten herausgefunden. Aufhalten lasse sich diese verhehrende Entwicklung nur durch die konsequente Anwendung von Kondomen. Ungeschützter Geschlechtsverkehr sei neben dem Spritzentausch unter Drogenabhängigen die Hauptursache für die Ausbreitung der tödlichen Immunschwäche-Krankheit.
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