: HEW strahlen unschuldig weiter
Nun ist ein Sündenbock gefunden, und alles wird wieder gut. Hoffen zumindest die Hamburgischen Electricitäts-Werke (HEW). Sie teilten gestern mit, der Leiter des AKW Brunsbüttel habe die Verantwortung für den schweren Störfall vom 14. Dezember vorigen Jahres übernommen. Sein Angebot, zurückzutreten, sei akzeptiert worden. Im Atomreaktor an der Unterelbe war vor fünfeinhalb Monaten eine Rohrleitung explodiert. Dennoch blieb der Reaktor in Betrieb, nicht einmal das Leck wurde untersucht und die Atomaufsichtsbehörde, das schleswig-holsteinische Energieministerium, verspätet informiert. Minister Claus Möller (SPD) hatte die HEW deshalb scharf gerügt. Er begrüßte gestern die „personelle Änderung“, sie sei ein „erforderlicher Schritt zur Ausräumung von Zweifeln an der Zuverlässigkeit“ des Reaktorbetreibers. Die Aufklärung des Vorfalls sei jedoch noch nicht abgeschlossen, betonte Möller. Das AKW ist derzeit zur Revision abgeschaltet, der Zeitpunkt der Wiederinbetriebnahme ist noch offen. SMV
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