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Gysi wird Linken-FraktionschefEin sozialistisches Wahlergebnis

Zwei Nein-Stimmen, zwei Enthaltungen: Mit großer Mehrheit ist Gregor Gysi zum einzigen Vorsitzenden der neuen Linken-Bundestagsfraktion gewählt worden.

94,7 Prozent für Gregor Gysi. Bild: dpa

RHEINSBERG ap | Nach dem überraschenden Rückzug von Oskar Lafontaine ist Gregor Gysi zum einzigen Vorsitzenden der neuen Linken-Bundestagsfraktion gewählt worden. Für den bisherigen Kovorsitzenden neben Lafontaine stimmten am Freitag 94,7 Prozent der 75 auf der Fraktionsklausur im brandenburgischen Rheinsberg anwesenden Abgeordneten.

Es habe 71 Ja-, zwei Nein-Stimmen und zwei Enthaltungen gegeben, teilte ein Parteisprecher mit. Ein Mitglied der 76 Köpfe zählenden Fraktion fehlte wegen Krankheit.

Am Mittag hatte Lafontaine auf der Klausurtagung seinen Rückzug vom Fraktionsvorsitz erklärt. "Ich werde mich zukünftig auf die Aufgabe als Parteivorsitzender konzentrieren und daher nicht mehr für die Funktion des Fraktionsvorsitzenden kandidieren", sagte er. Sein Bundestagsmandat will Lafontaine aber behalten.

Die Abgeordneten nominierten auf ihrer konstituierenden Sitzung außerdem mit 80 Prozent Zustimmung Amtsinhaberin Petra Pau erneut zu ihrer Kandidatin für den Posten einer Bundestagsvizepräsidentin.

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22 Kommentare

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  • J
    Jan

    Zusammen mit Sarah Wagenknecht als Parteivorstand der Die.Linke, ist die offen terroristische Diktatur des Proletariats der totalitärsten, am meisten nivellierenden, am meisten verfassungswidrigen Elemente des re-realen existierenden Sozialismus!

  • S
    stefan

    Was ist denn daran sozialistisch? Westerwelle kriegte in seinem Verein 100%...

  • S
    Steffen

    Hätte Herrn Gysi ebenfalls gewählt, meinen Glückwunsch zu diesem Rückhalt in der Partei.

     

    Finde ebenfalls sonderbar wie eindeutige Ergebnisse demokratischer Wahlen als "sozialistisches Ergebnis" beschludert werden.

     

    Wenn ein Westerwelle mit 100% gewählt wird in seiner Partei oder diese Ergebnisse auch in anderen Parteien zu finden sind dann ist das in Ordnung und ein gaaaanz tolles Ergebnis.

     

    Passiert das bei der Linken hat das irgendeinen "anrüchig sozialistischen" Touch ?

     

    Kann es nicht einfach auch ein eindeutiges und tolles Wahlergebnis für Gysi sein ?

     

    Westerwelles Wahlergebnis oder das von Merkel hätten Wahlergebnisse des ZK der SED noch in den Schatten gestellt.

  • A
    axel

    Die Linke kanns den Mainstreammedien inklusive taz auch einfach nicht recht machen: Entweder sind es "sozialistische Wahlergebnisse" oder die Wahlergebnisse spiegeln angeblich die Zerissenheit und Aufspaltung der Linken in Realos, Fundis, Lafontaineanhänger, -gegner, Ost- oder Westlinke, Kommunisten, Gewerkschafter und und und

    Also wirklich: Die Linke sollte auf die Medien mehr Rücksicht nehmen :)

    Bei Merkel, Müntefering und Co sprechen Mainstream inklusive taz bei Ergebnissen von über 90% dann doch lieber von hervorragendem Vertrauensbeweis und Einheit der Partei :)

  • V
    vic

    Während das prozentuale Delegierten-Votum der Merkel Intronisierung vermutlich etwas gedrückt wurde, damit´s bloß nicht "sozialistisch" wirkt.

     

    Gysi ist ok. Aber die Rechten werden nun halt ihn zum neuen Feinbild ernennen. Wenn nicht ihn, dann Sahra Wagenknecht. Und die "gutbürgerlichen" Deutschen werden´s fressen.

  • N
    nils

    Findet ihr den Titel nicht etwas peinlich?

    Überlegt doch mal, ob ihr das auch bei einer anderen Partei geschrieben hättet...

    (Und nein, ich bin kein Freund der Linkspartei, aber eine faire Behandlung haben sie trotzdem verdient - und genau die ist in den größeren deutschen Medien leider gar nicht gegeben.)

  • Z
    zickezacke

    Mei, intelligente Menschen wissen eben, wer gut ist.

  • I
    iBot

    94,7 Prozent wären im Realsozialismus einem Affront gleich gekommen.

  • JK
    Juergen K.

    Besser als 61% von 36.

  • BG
    Bernd Goldammer

    Soll sich Gysi jetzt für dieses Wahlergebnis entschuldigen? Ich wünsche ihm Erfolg. Doch ich glaube, dass er es künftig sehr schwer haben wird.Die Linke tanzt auf einem Seil in großer Höhe, und manche Abgeordnete haben das noch nicht mal mitbekommen.

  • S
    Sub

    Find ich gut, hätte auch Gysi gewählt. Ist doch kompetent und sympathisch.

    Der macht das schon.

    Gut ist auch, dass die Partei so geschlossen ist in dieser Frage. Lafo wird jetzt im Saarland gebraucht.

  • J
    Jan

    Zusammen mit Sarah Wagenknecht als Parteivorstand der Die.Linke, ist die offen terroristische Diktatur des Proletariats der totalitärsten, am meisten nivellierenden, am meisten verfassungswidrigen Elemente des re-realen existierenden Sozialismus!

  • S
    stefan

    Was ist denn daran sozialistisch? Westerwelle kriegte in seinem Verein 100%...

  • S
    Steffen

    Hätte Herrn Gysi ebenfalls gewählt, meinen Glückwunsch zu diesem Rückhalt in der Partei.

     

    Finde ebenfalls sonderbar wie eindeutige Ergebnisse demokratischer Wahlen als "sozialistisches Ergebnis" beschludert werden.

     

    Wenn ein Westerwelle mit 100% gewählt wird in seiner Partei oder diese Ergebnisse auch in anderen Parteien zu finden sind dann ist das in Ordnung und ein gaaaanz tolles Ergebnis.

     

    Passiert das bei der Linken hat das irgendeinen "anrüchig sozialistischen" Touch ?

     

    Kann es nicht einfach auch ein eindeutiges und tolles Wahlergebnis für Gysi sein ?

     

    Westerwelles Wahlergebnis oder das von Merkel hätten Wahlergebnisse des ZK der SED noch in den Schatten gestellt.

  • A
    axel

    Die Linke kanns den Mainstreammedien inklusive taz auch einfach nicht recht machen: Entweder sind es "sozialistische Wahlergebnisse" oder die Wahlergebnisse spiegeln angeblich die Zerissenheit und Aufspaltung der Linken in Realos, Fundis, Lafontaineanhänger, -gegner, Ost- oder Westlinke, Kommunisten, Gewerkschafter und und und

    Also wirklich: Die Linke sollte auf die Medien mehr Rücksicht nehmen :)

    Bei Merkel, Müntefering und Co sprechen Mainstream inklusive taz bei Ergebnissen von über 90% dann doch lieber von hervorragendem Vertrauensbeweis und Einheit der Partei :)

  • V
    vic

    Während das prozentuale Delegierten-Votum der Merkel Intronisierung vermutlich etwas gedrückt wurde, damit´s bloß nicht "sozialistisch" wirkt.

     

    Gysi ist ok. Aber die Rechten werden nun halt ihn zum neuen Feinbild ernennen. Wenn nicht ihn, dann Sahra Wagenknecht. Und die "gutbürgerlichen" Deutschen werden´s fressen.

  • N
    nils

    Findet ihr den Titel nicht etwas peinlich?

    Überlegt doch mal, ob ihr das auch bei einer anderen Partei geschrieben hättet...

    (Und nein, ich bin kein Freund der Linkspartei, aber eine faire Behandlung haben sie trotzdem verdient - und genau die ist in den größeren deutschen Medien leider gar nicht gegeben.)

  • Z
    zickezacke

    Mei, intelligente Menschen wissen eben, wer gut ist.

  • I
    iBot

    94,7 Prozent wären im Realsozialismus einem Affront gleich gekommen.

  • JK
    Juergen K.

    Besser als 61% von 36.

  • BG
    Bernd Goldammer

    Soll sich Gysi jetzt für dieses Wahlergebnis entschuldigen? Ich wünsche ihm Erfolg. Doch ich glaube, dass er es künftig sehr schwer haben wird.Die Linke tanzt auf einem Seil in großer Höhe, und manche Abgeordnete haben das noch nicht mal mitbekommen.

  • S
    Sub

    Find ich gut, hätte auch Gysi gewählt. Ist doch kompetent und sympathisch.

    Der macht das schon.

    Gut ist auch, dass die Partei so geschlossen ist in dieser Frage. Lafo wird jetzt im Saarland gebraucht.