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Vor hundert Jahren (11)Gute Geschäfte

■ Vulkan zahlt hundert M. Dividende

Hunderte und aberhundert von Millionen Mark stopften die VerwalterInnen öffentlicher Gelder in den vergangenen Jahren in die löchrigen Kassen des Bremer Vulkan. Auch die ehemalige Treuhand-Chefin Birgit Breuel, die am morgigen Dienstag vor dem Untersuchungsausschuß der Bürgerschaft aussagen muß, schaufelte mit. Vielleicht hätten sich Breuel, Wedemeier & Co zuvor Rat von ihren Ahnen holen sollen. Denn wie taz-Mitarbeiterin Anja Robert entdeckt hat, sorgte der Vulkan vor hundert Jahren noch für ganz andere Nachrichten.

Bremer Vulkan. Dem Geschäftsbericht für 1896 entnehmen wir Folgendes: Geehrte Herren! Der Erfolg, den wir Ihnen in Aussicht stellten, ist eingetreten. Die Gewinn- und Verlustrechnung ergibt einen Reingewinn von 173.620,75 Mark, und wir sind in der Lage, Ihnen für das verflossene Geschäftsjahr die Vertheilung einer Dividende von 100 Mark per Actie vorzuschlagen. Abgeliefert wurden in 1896: 6 Dampfer, 10 Segelfahrzeuge für den Heringsfang, 4 Leichterfahrzeuge, 8 Dampfmaschinen, 9 Kesselanlagen, außerdem größere Reparaturen an Dampfern und Bauten diverser Eisenconstructionen. Die Arbeiterzahl stieg von 600 auf 850 Mann, und waren sämmtliche Betriebe voll mit Aufträgen versehen. Bremer Nachrichten, 14.3.1897

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