■ Soundcheck: Gus Gus
Heute abend: Gus Gus. Nein, nicht alle Isländer sind saufende Taugenichtse. Da sollten wir uns auf keine Fall vom zotigen Sittengemälde Devil's Island täuschen lassen, welches zur Zeit via Kino das Image der Insel prägt. Gus Gus zum Beispiel sind alles andere als Hänger, jedes Mitglied des vielköpfigen Ensembles geht im Hauptberuf einer höchst ambitionierten Tätigkeit nach. Der eine ist Filmemacher, ein anderer organisiert politische Kampagnen, ein dritter arbeitet als Schauspieler. Und alle trinken ganz viel Kaffee, weil sie alle ganz viel zu tun haben.
So funktionieren Gus Gus, die sich nach einem Zitat aus dem Fassbinder-Film Angst essen Seele auf benannt haben, als ein in alle Richtungen offenes Kollektiv, bei dem das Musizieren nur eine unter vielen Tätigkeiten darstellt. Wenn vielleicht auch die wichtigste. Denn der agil auftrumpfende Analog-Techno, in dem Versatzstücke der aktuellen Club-Kultur zusammengeschraubt werden, kann sich hören lassen. Die Show aber erinnert manchmal ein bißchen stark an performative Plattheiten aus der Tanztheater-Provinz. Egal, Island rockt! cbu
21 Uhr, Mojo Club
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