: Gurke des Tages
Die Sache mit dem Rauchen in den Griff zu bekommen, rangiert auf sicherlich vielen Ranglisten für gute Neujahrsvorsätze ganz oben. Aber ist das ein Grund für die politische Nichtraucher-Lobby der Bundesrepublik, den Rauchern unter uns derart ans Bein zu pinkeln? Der drogenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Roland Sauer, will in Kürze einen Gruppenantrag von Bundestagsabgeordneten zum gesetzlichen Nichtraucherschutz ins Parlament einbringen. Dann könnte es schon 1994 in öffentlichen Gebäuden und Verkehrsmitteln, am Arbeitsplatz und in Gaststätten ein Rauchverbot per Gesetz geben. Der Anti-Raucher-Gesetzentwurf sieht als „Erleichterung für die Raucher“ vor, daß Arbeitgeber und Gastronomen „Raucherzonen“ einrichten dürfen, deren Fläche nur 25 Prozent des Nichtraucher- Bereichs betragen kann. Den Gipfel an Nichtraucherpenetranz bildet allerdings der Stadtstaat Singapur, der seine Raucher ganz ausmerzen will: Dort machte man sich zum Vorsatz, die erste nikotinfreie Nation der Welt zu werden. Schon Jugendliche unter 18 werden kriminalisiert und mit 50 Singapur- Dollarn Bußgeld (ca. 50 Mark) bestraft, wenn sie allein einen Glimmstengel in der Öffentlichkeit im Mund tragen – ob sie nun rauchen oder nicht. Künftig müssen dort Zigarettenschachteln zusätzlich den Aufdruck „Rauchen tötet“ und „Rauchen schädigt Ihre Familie“ tragen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
