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Gurke des Tages

Die EU-Kommission hat erneut einem kritischen Mitarbeiter einen Maulkorb verpaßt. Magnus Lemmel, stellvertretender Generaldirektor der Kommission, wird gefeuert, falls er sich noch einmal kritisch über die EU äußern sollte. In einem „geheim“ gestempelten, jetzt in Stockholm aber öffentlich gewordenen Brief erhält Lemmel von EU-Kommissionar Erkki Liikanen so etwas wie die letzte Abmahnung vor dem Hinauswurf: „Sie haben unsere Administration und die Politik der Union öffentlich in einer schwedischen Zeitung kritisiert. Dies zeigt eine außerordentliche Unverantwortlichkeit und mangelnde Loyalität.“ Lemmels Vergehen: Er hatte den Leerlauf und übertriebenen Verwaltungsaufwand der EU-Administration kritisiert. Man könne nicht nur gewaltig sparen, wenn man die Verwaltung straffe und das hohe Lohnniveau abspecke, sondern auch viel effektiver arbeiten. Als Vorsitzender des schwedischen Industrieverbandes auf den Posten in Brüssel gekommen, war Magnus Lemmel darüber schockiert, daß einfache Bestellungen von Büromaterial mit zehn Unterschriften bestätigt werden mußten und eine Unzahl von Berichten und Rapports von vorneherein nur dafür bestellt wurden, ungelesen in einer Schublade zu verschwinden.

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