: Gurke des Tages
Der Katechismus der Werbebranche ist um ein Dogma reicher. Es lautet: Wer sich im Fernsehen mit gepiercten Gummipuppen, die auch noch wie Gerhard Schröder aussehen, über deren sexuelle Vorlieben unterhält, darf anschließend nur noch für Bier, nicht aber für Kosmetik werben. Stifterin des neuen Dogmas ist Nadja Abdel Farrag, die nämliches in ihrer RTL 2-Show „Peep“ versucht hatte. Ein Kosmetikhersteller hat daraufhin laut Farrags Freund Dieter Bohlen den 1,5-Millionen-Vertrag über eine geplante Parfumserie namens „Naddel“ storniert. Die Henninger-Brauerei, für die Farrag wirbt, hält ihr dagegen die Treue. Dort findet man es überhaupt „nicht richtig, dass man jetzt auf Frau Abdel Farrag draufhaut. Denn für diese Sache ist eigentlich die Redaktion verantwortlich.“ Man darf gespannt sein, wie die Werbebranche ihr neues Dogma umsetzt und dem Kanzler damit die ersehnte Satisfaktion verschafft: Nie mehr Seifenwerbung in RTL 2?
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