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Gruppenphase Champions LeagueDiagnose schießt BVB ins Achtelfinale

Ausgerechnet Kevin Großkreutz! Dortmund ist weiter, Schalke auch: Im Achtelfinale der Champions League stehen erstmals vier deutsche Teams.

Grandios gespielt: Kevin Großkreutz beim Torschuss. Bild: ap

MARSEILLE/GELSENKIRCHEN/BERLIN dpa | Happy End für Borussia Dortmund! Kevin Großkreutz hat die Notelf von Jürgen Klopp ins Achtelfinale der Champions League geschossen. Der Dortmunder erzielte drei Minuten vor Schluss den Siegtreffer des BVB zum 2:1 (1:1) beim punktlosen Olympique Marseille. Nun zieht der BVB als Gruppensieger vor dem FC Arsenal und dem SSC Neapel (alle 12 Punkte) ins Achtelfinale ein.

Der Auftritt der Schwarz-Gelben war nichts für schwache Nerven, erst recht als plötzlich der SSC Neapel im Parallelspiel gegen den FC Arsenal in Führung gegangen war. Damit hätte den Dortmundern ein Unentschieden nicht mehr zum Weiterkommen gereicht.

„Das war ein geniales Gefühl. Wir wären raus gewesen. Das ist eine Riesensache. Das haben sich alle verdient. Dabei habe ich den Ball gar nicht richtig getroffen“, sagte Großkreutz und auch Klopp war völlig außer sich: „Das fühlt sich super gut an, einfach geil. Das war ein nervenaufreibendes Spiel. Wir waren alle 30 Sekunden im Strafraum, irgendwann darf auch mal ein Ball reingehen. Wir hatten ein paar weniger schöne Tage, heute ist ein schöner. Den nehmen wir gerne mit.“

Beeinträchtigt durch den Ausfall von fünf Stammspielern taten sich die Dortmunder sehr schwer. Die Führung durch Robert Lewandowski aus der vierten Minute glich Souleymane Diawara aus (14.), nachdem Weidenfeller bei einem Freistoß von Dimitri Payet daneben gegriffen hatte. Außerdem stand Diawara im Abseits.

Anschließend rannte Dortmund auf das OM-Tor an, wobei die Gastgeber 56 Minuten in Unterzahl agieren mussten. Payet hatte wegen einer vermeintlichen Schwalbe vom kroatischen Schiedsrichter Marijo Strahonja die Gelb-Rote Karte gesehen, was eine äußerst harte Entscheidung für die Franzosen war. Trotz aller Widrigkeiten geht der Dortmunder Traum von weiteren Festtagen wie im Vorjahr damit weiter. Zugleich dürfen sich die Dortmunder auf Zusatzeinnahmen von 3,5 Millionen Euro freuen.

CL-Achtelfinale

Gruppenerste: FC Bayern München, Borussia Dortmund, Manchester United, Real Madrid, Paris St. Germain, Atlético Madrid, FC Barcelona, FC Chelsea

Gruppenzweite: Bayer Leverkusen, Schalke 04, FC Arsenal, Olympiakos Piräus, Manchester City, Galatasaray Istanbul, AC Mailand, Zenit St. Petersburg

Am Montag werden die Partien des Achtelfinales ausgelost.

Schalke schlägt Basel mit 2:0

Julian Draxler und Joel Matip haben indes dem FC Schalke 04 weitere Millionen-Einnahmen in der Champions League gesichert. Der Verein gewann am Mittwoch gegen den FC Basel mit 2:0 (0:0) und zogen zum insgesamt vierten Mal in die K.o.-Runde der europäischen Königsklasse ein. Nationalspieler Draxler (51.) und Matip (57.) mit einem allerdings aus klarer Abseitsposition erzielten Treffer verschafften auch dem heftig kritisierten Trainer Jens Keller vorerst eine Atempause. „Man hat wohl beim Jubeln gesehen, dass eine Riesenlast von mir gefallen ist“, sagte der Coach im TV-Sender Sky.

Vor 52.093 Zuschauern hatte Gästespieler Ivan Ivanov wegen einer Notbremse (31.) die Rote Karte gesehen. „Ich muss der Mannschaft ein Riesenkompliment machen. Da war so viel Druck auf den Spielern“, gestand Kevin-Prince Boateng. „Wir waren von der ersten Minute an konzentriert und haben ein Superspiel gemacht“, freute sich der 18-jährige Max Meyer. Torschütze Matip gab zu: „Wir wussten, worauf es heute ankommt.“ Bei seinem Tor habe er erst zum Linienrichter geschaut. „Als der nichts anzeigte, habe ich weitergespielt.“

Arsenal weiter, Neapel raus

Der FC Arsenal hat in der Dortmunder Champions-League-Gruppe F den Gruppensieg verpasst. Das Team von Mesut Özil und Per Mertesacker verlor am Mittwoch 0:2 (0:0) beim SSC Neapel und fiel noch hinter den BVB auf Platz zwei zurück. Die Treffer von Gonzalo Higuain (73. Minute) und Jose Callejon (90.+2) waren aber einer zu wenig für Neapel, das als Dritter in die Europa League muss. Arsenal-Kapitän Mikel Arteta fehlt nach Gelb-Rot (77.) im Achtelfinal-Hinspiel.

In Schalkes Gruppe E sicherte sich derweil der FC Chelsea mit einem 1:0 (1:0) gegen Steaua Bukarest den ersten Platz. Den Treffer erzielte der ehemalige Hoffenheimer Demba Ba (10.).

Auch der AC Mailand steht nach einem Kraftakt in der K.o.-Runde. Die Italiener retteten nach früher Roter Karte gegen Riccardo Montolivo (22.) ein 0:0 gegen Ajax Amsterdam und damit den zweiten Platz in der Gruppe H hinter dem FC Barcelona. Die Katalanen schossen sich auch ohne den verletzten Lionel Messi zu einem ungefährdeten 6:1 (3:0)-Heimsieg gegen Celtic Glasgow. Seine ersten drei Wettbewerbstreffer erzielte Barcas zweiter Star, der Brasilianer Neymar (44., 48., 58.), für die restlichen Tore waren Piqué (7.), Pedro (40.) und Tello (72.) sowie Samaras für Celtic (88.) verantwortlich.

Das Fernduell um den zweiten Platz in der Gruppe G entschied Zenit St. Petersburg für sich. Der russische Vizemeister konnte sich ein 1:4 (1:1) bei Austria Wien erlauben, weil zeitgleich der FC Porto 0:2 (0:2) bei Gruppensieger Atletico Madrid verlor. Die Portugiesen müssen nun in die Europa League. Das Spiel in Wien stand nach Ausschreitungen im Gästeblock zwischenzeitlich kurz vor dem Abbruch. Es war der erste Champions-League-Erfolg eines österreichischen Vereins seit Februar 2001.

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5 Kommentare

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  • KK
    Kein Kevin

    Ob dpa oder Reichspressekammer: Die Überschrift ist trotzdem unter aller Sau.

  • M
    Martin

    Ich habe gestern als normal Sportinteressierter ein Fußballspiel gesehen.

    Kann mir vielleicht mal jemand erklären, was diese ominöse Überschrift soll ?

    Ich diagnostiziere mal >>> ein Wahnsinns-Fußballexperte...der aber seinen Namen nicht nennt..weil ihn ja jeder hier kennen sollte ??

    • DA
      D aus DO
      @Martin:

      "Kevin ist kein Name, sondern eine Diagnose." - geflügeltes Wort unter Lehrern

      • M
        Martin
        @D aus DO:

        Danke lb. Dortmunder.

        Ich habe gegooglet.

        >>>

        Die Carl v. Ossietzky-Uni/Oldenburg eine Pressemitteilung zu den Ergebnissen einer Studie veröffentlicht:

        **Ungleiche Bildungschancen schon durch Vornamen?** – Studie zu Vorurteilen und Vorannahmen von Lehrern

        Ergebnis:

        Bestimmte Vornamen führen bei vielen LehrerInnen zu Vorurteilen, was die Fähigkeiten und das Verhalten der Kinder betrifft.

        SchülerInnen werden in Schubladenbladen gesteckt werden, aus denen sie nur schlecht wieder herauskämen."

        ---

        und nun nochmal zu meiner eigentlichen Frage(an die Redaktion) >> ist der unbekannte Verfasser des Taz-Artikels nun einer dieser (Fußball)-LEHRER....der sich nun schämt ???

        • Käptn Blaubär , Moderator*in
          @Martin:

          Lieber Martin,

           

          danke für dein Interesse. Bei dem Artikel handelt es sich um einen Agenturticker (dpa).

           

          Grüße aus der Redaktion