: Gruppenbild ohne Herren
betr.: „Gruppenbild mit Damen“, taz vom 5. 8. 99
[...] Selbst wenn man die Tatsache, dass jede achte Führungsposition durch eine Frau besetzt wird – dem Anteil der Frauen an der Bevölkerung gegenübergestellt –, als nicht mehr dramatisch gering einschätzt (die dargelegte Entwicklung ist ja durchaus als positiv zu werten), muss klar sein: Das Gruppenbild derer, die im Reproduktionsbereich tätig sind, ist eines „ohne Herren“.
Die Umverteilungsprozesse im Bereich Haushalt und Familie sind dadurch gekennzeichnet, dass die Frauen, welche jetzt die Führungspositionen erobern, durch andere Frauen und keineswegs durch Männer vertreten werden – und dies geschieht mit einer unglaublichen Selbstverständlichkeit. In der Soziologie sind kritische Beiträge zu finden, in denen von einer Modernisierung der patriarchalen Strukturen gesprochen wird.
Ich finde die Sichtweise des Beitrags der taz also sehr verkürzt. Außerdem denke ich, dass Frauen durchaus in der Lage sind sich für ihre Rechte stark zu machen, ohne zu jammern. Und Gelegenheiten, in denen dies nötig ist, gibt es meiner Meinung nach (leider) noch genügend. Stephanie Kleinmann, Emmelshausen
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