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Großoffensive gegen Tamilen

■ In Sri Lanka gehen schwerbewaffnete Regierungstruppen gegen tamilische Befreiungsorganisationen auf Jaffna vor / Tamilensprecher melden Beschuß mit Napalmbomben

Aus Madras Biggi Wolff

Die indische Presse meldete am vergangenen Sonntag, daß in Sri Lanka schwerbewaffnete Regierungstruppen in gepanzerten Fahrzeugen aus ihrem Lager am Elefant Pass, der Landzunge zwischen der Halbinsel Jaffna und dem Festland, herausgekommen seien, um eine Großoffensive gegen tamilische Separatisten zu starten. Der Sprecher der LTTE (Befreiungstiger von Tamil Eelam), Balasingham, erklärte in Madras, die srilankanische Luftwaffe würde ununterbrochen aus Hubschraubern und Flugzeugen Verteidigungsbunker der LTTE mit Napalmbomben beschießen. Aus dem Armeelager im Stadtzentrum Jaffnas wird anhaltender Artillerie– und Granatenbeschuß auf Wohngebiete gemeldet. Es wird vermutet, daß die Regierungstruppen versuchen, strategisch wichtige Plätze in der Stadtmitte einzunehmen. Ein wesentlicher Faktor für den Zeitpunkt ist laut der staatlich kontrollierten Zeitung Sunday Observer (Colombo), „das Führungsproblem, mit dem die LTTE im Moment konfrontiert ist“. Zwei der LTTE–Kommandeure, „Radha“ und „Ganesh“, waren letzte Woche bei einem Angriff durch Soldaten erschossen worden. Sri Lankas Sicherheitsminister Lalith Athulatmudali bezeichnete in der Presse vom 24. 5. die Erschießung Radhas „als entscheidenden Rückschlag für die Militanten“. Der Oberbefehlshaber der Streitkräfte, General Cyril Ranatunge, hat selbst die Leitung der „Joint Operations“ in Jaffna übernommen. Die indische Presseagentur Uni zitiert „autorisierte Quellen“ in Colombo mit den Worten: „Wenn die Hauptoffensive kommt, wird es bekannt gemacht und falls wir den LTTE–Führer Prabakaran bekommen, könnte das ein Bonus sein.“ Prabakaran soll sich in einem Bunker beim Küstendorf Vel– Vettiturai verborgen halten.

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