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■ Großer Fortschritt in BSE-ForschungWahnsinnigen Prionen auf der Spur

Zürich (dpa) – Zwei Forschergruppen ist in der Schweiz ein großer Fortschritt im Kampf gegen den Rinderwahnsinn und die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit gelungen. Die Wissenschaftler der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) in Zürich erforschten die dreidimensionale Struktur des Prion-Proteins und deckten dessen Schwachstellen auf, so die ETH gestern.

Krankhaft veränderte Prionen sind nach Ansicht vieler Forscher die Ursache für die Rinderseuche BSE. Einen Beweis dafür gibt es aber bislang nicht. Zumindest finden sich Bündel der veränderten Proteine in den Gehirnen von BSE-Rindern. Auch bei Menschen, die an der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit leiden, wurden diese anomalen Prionen gefunden.

Prionen sind Eiweiße, die Körperzellen dazu bringen, große Mengen dieser Eiweiße zu erzeugen. Sie sitzen im Normalfall auf der Oberfläche der Nervenzellen.

Die Forscher der ETH Zürich haben das Molekül des intakten Eiweißes mit Hilfe der magnetischen Kernresonanz-Spektroskopie untersucht. Dabei sei die Schwachstelle des Prions, eine lose Eiweißkette am Molekül, aufgedeckt worden. Verdrehe sich diese Kette, könne das Prion diese Veränderung auf andere Prionen übertragen und die Hirnzellen zum Absterben bringen.

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