hamburg heute : Großer Bildungsprotest
Lehrer, Schüler, Studenten und Eltern demonstrieren auf dem Gänsemarkt
„Bildung ist keine Ware – Schule ist kein Betrieb“: Ein Bündnis aus Lehrergewerkschaft GEW, Eltern- und Schülerkammer sowie organisierter Studierendenschaft ruft heute zum „Aktionstag“ gegen das „Schulreformgesetz“ auf. Vormittags sollen Lehrer mit befristeten Arbeitsniederlegungen ihren Protest kundtun. Zentraler Sammelpunkt ist dann ab 14 Uhr der Gänsemarkt, wo „spektakuläre Aktionen“ angekündigt sind. Dorthin demonstrieren die Schüler von Eimsbüttler und Altonaer Schulen sowie Studierende der Hochschulen.
Das neue Gesetz sei ein „Rückschritt im Hinblick auf demokratische Schule“, kritisiert die Elternkammersprecherin Anne Pinkepank. Denn künftig solle die Schulbehörde mit den Rektoren „Ziel- und Leistungsvereinbarungen“ treffen, ohne Lehrer, Eltern und Schüler zu beteiligen. Da zudem die Schulinspektion die Bildungsstätten inspizieren soll, fürchtet die Sprecherin der Schülerkammer, Sappho Beck, dass die Presse eine „rote Liste“ veröffentlichen wird. Dabei würden Bedingungen außer Acht gelassen, kritisiert auch die GEW-Vize-Chefin Siegrid Strauß: „Wir wollen keine Konkurrenz. Jede Schule soll eine gute Schule sein.“
Die Studierendenausschüsse der Hochschulen schließen sich an, weil Hamburg das „schlimmste Modell“ für Studiengebühren einführe, wie ein AStA-Sprecher mahnt. Schon ab 6 Uhr 30 früh werde das Uni-Hauptgebäude blockiert. kaj