Groß gut dabei

■ Schwimmeisterschaften: Entscheidungen am Samstag

Michael Groß hat seinen Anspruch auf einen Platz in der Königsstaffel über 4 x 200 m Freistil für die Weltmeisterschaft in Perth angemeldet. „Albatros“ flog am dritten Tag der Deutschen Meisterschaften in München in der Staffel seines EOSC Offenbach als Startschwimmer allen davon und war am Ende mit 1:48,25 Minuten 1:59 Sekunden schneller als 200-m-Meister Stefan Pfeiffer (Hamburg). Groß' Mitschwimmer konnten den Vorsprung aber nicht ins Ziel bringen: Die SG Hamburg gewann in 7:23,79 Minuten vor den Offenbachern (7:25,12).

Am spannendsten ging es am Samstag über 200 m Brust der Frauen zu, und am Ende gab es gar zwei Siegerinnen: Jana Dörries aus Potsdam und Alexandra Hänel aus Köln schlugen beide nach 2:31,61 Minuten an. Für die doppelten Deutschen Meisterinnen gab es in der gut gefüllten Olympia- Schwimmhalle besonders herzlichen Applaus, als sie sich gemeinsam auf dem engen Treppchen mit der „1“ die Medaillen umhängen ließen.

Viel Hochachtung auch für Svenja Schlicht. Die 23jährige Hamburgerin schwamm nach einer zweijährigen Wettkampfpause so stark wie nie zuvor und sicherte sich am Samstag bereits ihren zweiten Titel. Über 200 m Rücken gewann sie in 2:13,37 Minuten vor Dagmar Hase. Die enttäuschte Magdeburgerin lag 1:01 Sekunden zurück und heulte anschließend bitterlich. Fröhlicher blickte Grit Müller drein, denn die Potsdamerin gewann in 8:37,72 vor ihrer Vereinskameradin Jana Henke die 800 m Freistil. Stephanie Ortwig (Remscheid) mußte nach zwei Titeln ihre erste Niederlage in München einstecken.

Zum Sprinterkönig über 100 m Freistil wurde nach einem spannenden Kampf Peter Sitt (Bonn), der 50,49 Sekunden schwamm und den Offenbacher Jochen Bruha (50,56) knapp schlagen konnte. „Ich bin total fertig“, konnte Sitt nur noch japsen. Der Dresdner Dirk Richter schaffte im Rückenschwimmen wie Svenja Schlicht den zweiten Titel. Nach den 100 m gewann er auch die doppelt so lange Distanz in 2:02,59 Minuten.

Nach Hamburg ging der Titel über 200 m Lagen der Männer. Peter Bermel (2:03,66 Minuten) schlug deutlich vor Christian Geßner aus Erfurt (2:04,18) an. Mark Warnecke aus Dortmund holte sich den Titel über 50 m Brust und verpaßte in 28,33 Sekunden den deutschen Rekord nur um eine Hundertstel Sekunde. Simone Osygus (Wuppertal) war schnellste Schwimmerin über 50 m Freistil. Sie bewältigte die Strecke, die auch in Perth Weltmeisterschaftsdisziplin ist, in 25,87 Sekunden. dpa