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Griefahn unter Druck

■ Mehr Sondermüll nach Hoheneggelsen

Hannover Der umstrittene Ausbau der landeseigenen Sondermülldeponie Hoheneggelsen soll trotz Bedenken von Fachbehörden schon in wenigen Tagen beginnen. Auf Antrag des Umweltministeriums bereitet die Bezirksregierung Hannover eine Genehmigung für den vorzeitigen Baubeginn vor. Über den gesamten Ausbauantrag soll erst später entschieden werden. Da die Kapazitäten bereits im nächsten Frühjahr erschöpft seien, bestehe am vorzeitigen Baubeginn ein „öffentliches Interesse“, teilte Regierungspräsident Greifelt mit.

Die Bürgerinitiative Umweltschutz Hoheneggelsen reagierte empört. Das Umweltministerium habe ganz offensichtlich „hinter verschlossenen Türen nachgeholfen“. Die Initiative wisse von „handfesten Auseinandersetzungen zwischen Umweltministerium und Bezirksregierung“, erklärte Sprecher Michael Lorke. Der Ausbauplan erfülle nicht die gesetzlichen Normen. Das Land umgehe außerdem eine öffentliche Anhörung. Eine Sprecherin der Bezirksregierung bestritt, daß es „Druck vom Umweltministerium gegeben“ habe.

Das Umweltministerium will unter Rückgriff auf eine neun Jahre alte Genehmigung in Hoheneggelsen eine Grube für 380.000 Kubikmeter Sondermüll ausheben. Für den Ausbau sind 16 Millionen Mark veranschlagt. Die Vorabgenehmigung, die noch in dieser Woche erteilt wird, beinhaltet bereits das Ausheben der neuen Deponiegrube. In der nächsten Woche soll mit den ersten Arbeiten begonnen werden.

Mehrere Fachbehörden erhoben in Stellungnahmen Einwände gegen die Pläne des Umweltministeriums. Das Landesamt für Ökologie kritisierte, eine abfalltechnische Prüfung des Vorhabens sei „wegen zahlreicher fehlender Unterlagen nicht möglich“. Die geplante Dichtung entspreche nicht der gesetzlich vorgeschriebenen Norm nach der Technischen Anleitung (TA) Abfall. Andreas Möser, dpa

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