: Greenpeace besetzt Atomreaktor
■ Das GAU-Experiment soll dennoch heute beginnen
Marseille (AFP) – Sechs Mitglieder der Umweltschutzorganisation Greenpeace haben gestern den Kühlturm des Forschungsreaktors Phebus im Atomversuchszentrum in Cadarache besetzt. Dort soll heute der bereits mehrfach angekündige Mini-GAU simuliert werden. Die mit Meßgeräten für Radioaktivität ausgestatteten Umweltschützer drangen im Morgengrauen in die Anlage ein. Auf dem 40 Meter hohen Turm entfalteten sie Spruchbänder mit der Aufschrift „Atomarer Crash- Test – spielt nicht mit unserem Leben“. Greenpeace will damit vor den Risiken dieses einmaligen Experiments warnen. Der Versuchsreaktorleiter von Cadarache, Michel Suscillon, stieg ebenfalls auf den Turm und forderte die Aktivisten auf, ihre Aktion zu beenden, was diese jedoch ablehnten.
Suscillon schloß eine Verzögerung des Programms „Phebus PF“ aus, das sich über zehn Jahre erstreckt, sechs GAU-Simulationen vorsieht und 900 Millionen Franc (rund 270 Mio. Mark) kosten soll.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen