piwik no script img

Grass & Staeck: ADAC ade!

■ Die beiden Künstler initiieren Kampagne / Ausschlaggebend sind die ADAC-Aktivitäten gegen Tempo 100 auf der Avus

Berlin (taz) - Künstler gegen den ADAC: Der Schriftsteller Günter Grass und der Grafiker Klaus Staeck haben eine Kampagne gegen den Automobilclub initiiert und zum massenhaften Austritt aus dem Verband aufgerufen. „Wir wollen nicht mehr zum Verhalten des ADAC schweigen, der immer deutlicher einseitige Interessen der Automobilindustrie in den Mittelpunkt seiner Verkehrspolitik stellt. Wir wollen nicht weiter als Mitglieder dieses in der Konsequenz umweltfeindliche Verhalten decken“, heißt es in dem Aufruf der beiden Künstler.

Ausschlaggebend für die Aktion von Grass und Staeck war die aktive Unterstützung des ADAC „von Berliner Auto- und Motorradfahrern, die eine sinnvolle Beschränkung der Höchstgeschwindigkeit auf der Avus nicht akzeptieren wollen“. Die neue Verkehrsregelung sei erfolgt, weil auf diesem Autobahnteilstück hohe Unfallzahlen zu verzeichnen waren, schreiben die beiden Initiatoren.

„Wir protestieren dagegen“, heißt es in dem Aufruf abschließend, „daß der ADAC die Besorgnisse seiner Mitglieder mißachtet und sich mit einer Minderheit verbündet, die unter Mißbrauch des Wortes Freiheit ihre gemeingefährliche Raserei fortsetzen will. Um unseren Protest zu verschärfen, treten die Unterzeichner aus dem ADAC aus und hoffen, daß möglichst viele Bürger sich anschließen werden.“

Grass und Staeck fordern alle Personen, die ihren Aufruf unterstützen, dazu auf, dies über Telefax 0551/58996 mitzuteilen.

-man

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen