: Graf, Becker, Ruder
■ Sensation bei der Wahl zu den „Sportlern des Jahres“
Berlin (taz) - Verblüffende Ergebnisse brachte in diesem Jahr die Wahl der SportlerInnen des Jahres. Auf den ersten Platz bei den Frauen wählten die bundesdeutschen Sportjournalisten eine weithin unbekannte junge Dame namens Steffi Graf, die die meiste Zeit mit Tennisspielen verbringen soll. Eine sofort eingeleitete Suchaktion verlief ergebnislos, so daß die Ehrung in Baden-Baden ohne die junge Frau über die Bühne gehen mußte.
Ähnlich überraschend die Wahl eines gewissen Boris Becker bei den Männern. Auch er war nicht aufzutreiben. Er soll sich derzeit „aus beruflichen Gründen“ in New York aufhalten. Erstaunliche Parallele zum Fall Graf: Auch er soll Tennisspieler sein.
Bekannte Gesichter dafür auf den zweiten und dritten Plätzen: Bei den Frauen landete Dressurreiterin Nicole Uphoff auf Platz zwei, den dritten Platz belegte Fechterin Anja Fichtel. Zweitplazierter hinter Becker wurde Turn -Weltmeister Andreas Aguilar vor den Tischtennis -Weltmeistern Roßkopf/Fetzner.
Zur „Mannschaft des Jahres“ wurde der Ruder-Achter, in diesem Jahr im jugoslawischen Bled Weltmeister, gekürt. Auf den dritten Platz kam eine Frauschaft: die Fußballerinnen, die in diesem Jahr die Europameisterinschaft geholt hatten.
Matti Lieske
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