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Gottschalk hört bei "Wetten, dass..." aufDino-Show ohne Saurier

Nach 24 Jahren ist Schluss: Thomas Gottschalk gibt die Moderation der "ZDF"-Unterhaltungsshow ab - auch als Konsequenz aus dem Unfall eines Wettkandidaten. Der Sender plant aber weiter mit ihm.

Abenddämmerung in Fernsehdeutschland: Thomas Gottschalk verlässt die Promi-Couch. Bild: dpa

BERLIN/HALLE dapd | Um die Zukunft von Thomas Gottschalk und seiner Sendung "Wetten, dass..?" gab es nach dem schweren Unfall eines Wettkandidaten im Dezember heftige Spekulationen. Am Samstagabend bei der Jubiläumssendung zum 30-jährigen Bestehen der ZDF-Unterhaltungsshow in Halle zog der Entertainer nun für sich die Konsequenzen: Gottschalk kündigte an, nach rund 24 Jahren die Moderation der Sendung abzugeben.

"Ich habe immer gesagt: Das wäre für mich das Allerschlimmste, wenn einem meiner Kandidaten in einer Livesendung etwas passiert", hatte der 60-Jährige, selbst Vater von zwei Söhnen, nach dem Sturz von Student Samuel Koch in der Sendung am 4. Dezember gesagt. Er halte es für seine Pflicht, "hier nicht weiterzuspielen, als wäre nichts passiert".

Die Entscheidung, die Show nach dem Unfall abzubrechen - das erste Mal in ihrer 30-jährigen Geschichte -, brachte Sender und Moderator allgemein Respekt ein. Er könne mit dieser Sendung nicht weitermachen, als wäre nichts passiert, begründete Gottschalk nun in seiner ersten "Wetten, dass..?"-Sendung nach dem Unfall seine jetzt bekanntgegebene Entscheidung.

Nach Sender-Angaben wird die Zusammenarbeit mit Gottschalk aber auch nach 2011 fortgesetzt. ZDF-Intendant Markus Schächter betonte, Gottschalk bleibe dem ZDF-Publikum "auf jeden Fall" erhalten. "Wir planen mit ihm neue Formate für das kommende Jahr", sagte er. Und in diesem Jahr wird der Showmaster noch zwei reguläre "Wetten, dass..?"-Sendungen und die Sommerausgabe am 18. Juni aus Mallorca moderieren. Im Herbst folgen drei Spezialausgaben der Wett-Show. Geplant sind zudem die Sendung "Menschen 2011", die Spendengala "Ein Herz für Kinder" sowie der "Echo Klassik".

Seit 1987 präsentiert Fernsehpreisträger Gottschalk "Wetten, dass..?", mit einer Pause zwischen 1992 und 1994. Mit kleineren Ausnahmen wie der sogenannten Buntstift-Schummel-Wette und verbalen Ausrutschern wie den "Hartz-IV-Stelzen" für Bierdosen war die Sendung Routine für den versierten Fernseh-Profi.

Dass er bereits eine Woche nach dem Unfall des dabei schwer verletzten Samuel Koch wieder für eine Sendung vor der Kamera stehen sollte, war aber auch für ihn eine Ausnahmesituation. "Das ist heute nicht Tagesordnung", sagte Gottschalk kurz vor Beginn der Aufzeichnung des ZDF-Jahresrückblicks "Menschen 2010". "Wenn das eine Spiel- und Spaßshow gewesen wäre, dann würde ich heute nicht hier stehen." Vor der Entscheidung, die Sendung zu moderieren, "habe ich noch einmal mit Samuels Vater telefoniert, der mich darin bestärkt hat", berichtete er in einem Interview.

Bereits seit 1982 arbeitet der Wahl-Kalifornier, der zunächst eine Lehrerlaufbahn einschlug, beim ZDF. Als dessen Unterhaltungszugpferd moderiert er neben "Wetten, dass..?" eben auch Sendungen wie die Spendengala "Ein Herz für Kinder" oder den Jahresrückblick. Zuvor und teilweise währenddessen war der gebürtige Bayer, der in Kulmbach aufwuchs, beim Bayerischen Rundfunk im Einsatz für Radio und Fernsehen. In den 90er Jahren war er zudem Showmaster bei RTL ("Gottschalk", "Late Night Show") und Sat.1 ("Gottschalks Hausparty", "Gottschalk kommt").

Immer wieder wurde Gottschalk in den vergangenen Jahren gefragt, wie lange er das ZDF-Unterhaltungsflaggschiff eigentlich noch moderieren wolle. Gerüchte über mögliche Nachfolger machten bereits die Runde. "Eine Schlagzeile nach meinem Einstieg bei 'Wetten, dass..?' war: 'Wir wollen Frank Elstner wiederhaben'", berichtete er in einem Interview 20 Jahre nach seinem Dienstantritt. Er sehe "in aller Bescheidenheit niemanden, der das, was ich mache, besser macht als ich", befand er jedoch in dem Gespräch. Und: "Die Kritiker verzweifeln noch genauso an mir wie damals, aber es ist schon die nächste Generation."

Auch bei den Zuschauern sitzt mittlerweile die nächste Generation mit vor den Bildschirmen, um sich die Familienshow anzuschauen. Gottschalks oft flapsige Sprüche und seine zuweilen auffällige Garderobe waren nicht jedermanns Sache. Immer noch schalten jedoch Millionen von Zuschauern bei der laut Sender "größten Fernsehshow Europas" ein, wenn Promis aus dem In- und Ausland mit dem Moderator mit der fluffigen Lockenfrisur auf der "Wetten, dass..?"-Couch über ihren neuen Film oder ihre neue Platte plaudern.

Sein aktueller Vertrag beim ZDF läuft bis 2012. Trotz der für "Wetten, dass..?"-Verhältnisse in jüngster Vergangenheit nicht mehr so glänzenden Quoten hatten Sender und Moderator aneinander festgehalten. Gegen den Vorwurf, unter Konkurrenzdruck eine zu riskante Wette ins Programm genommen zu haben, hatten sich Gottschalk und das ZDF nach dem Unfall vehement verwahrt. Das möchte und müsse er zurückweisen, sagte der Moderator in einem Interview. "Wir hatten immer schon riskante Wetten, ob mit Motorrädern oder auf Skisprungschanzen", betonte er. Aber natürlich werde man jetzt überlegen müssen, ob das so bleiben könne.

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3 Kommentare

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  • CA
    Christian Alexander Tietgen

    Ich kann mir Wetten dass ohne ihn nicht vorstellen. Ich wüsste nicht, wer die Sendung moderieren sollte. Es wäre wohl am besten, die Sendung einzustellen. Gerade nach den tragischen Ereignissen.

  • R
    rugero

    Früher standen Wetten im Vordergrund, heute sind es das Promoten von Stars und die ganz offene Reklame für Audi, die bei keiner Sendung fehlen darf.

     

    Michelle Hunziker als Beigabe rückt die Show auch noch in die Nähe der unsäglichen italienischen Shows, in denen stets ältere Herren in Begleitung halbnackter junger "Damen" auftreten.

     

    Im Vergleich zu früher ist Wetten dass billig geworden.

  • AA
    Alt aber bezahlt

    Wie wäre es wenn Spiel ohne Grenzen mal wiederbelebt wird? Da käme Frank Elstner mal wieder zum Zug,der kennt die Show ja schon.