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Glücksritter

Vagabunden seit dem Mittelalter

Herumtreiber ohne Bündel überm Arm ziehen sie los

auf der Bahn der Sonne zu den Enden

der Welt.

Ohne Dach überm Kopf

prahlen sie an endlosen Ufern:

das Erbe ließen wir den Brüdern

erwarten das Ende im Stehen

stehen nicht mehr auf wo wir fallen.

Knochen und Gebeine schabt uns das Wetter ab

Fischgräten auf dem Sand

und wir beschwören das geblähte Meer sie zu nehmen!

Und es soll niemand kommen, auf sie deuten

und rufen: sieh, da sind sie!

Übersetzung: Hans-Joachim Lanksch

Martin Camaj, geb. 1925 in Temali, studierte in Belgrad slawische und romanische Sprachen. 1956 übersiedelte er nach Rom, seit 1961 lehrte er Albanisch an der Universität München, ab 1970 Professor. Hier veröffentlichte er drei Prosa- und vier Lyrikbände. Starb 1994. Seine Wurzeln sind die oralen Traditionen des Berglands, die Dichter von Shkodra, die süditalienische Arberäsh-Literatur und die italienische Moderne (Quasimodo, Ungaretti).

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