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Glückselige Natur

■ Nordkoreas toter Präsident lebt weiter

Tokio/Seoul (AFP/taz) – Tot ist nur der läßliche Leib des großen nordkoreanischen Führers Kim Il Sung. Sein Geist aber schwebt ungebrochen über den trauernden Untertanen. Flora und Fauna Nordkoreas zelebrieren den heutigen Jahrestag seines Aufstiegs zu Marx auf ihre Weise: Bäume und Blumen blühen „sich den Gesetzen der Natur widersetzend“ bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr, Bienen und Fliegen umschwärmen in diesen Tagen die Statuen Kims, und Kraniche fliegen Ehrenrunden um die Denkmäler. Auf dem Regierungsgebäude, just unter dem Porträt Kims, hat sich eine Schwalbe mit weißen Flügeln niedergelassen. Diese Information verdanken wir – die wir ohne Einreisevisum für Nordkorea in der Ferne ausharren müssen – der amtlichen nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA. Der Sohn des teuren Verstorbenen, Kim Jong Il, harrt unterdessen noch auf seine offizielle Ernennung zum Nachfolger als Staats- und Parteichef.

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