■ Glück: Kohl fehlt Positiv-Strategie: Kanzler hört lautere Kollegenschelte
Hamburg (AP) – Aus den Reihen der Bonner Koalitionsparteien wird die Kritik an Bundeskanzler Helmut Kohl immer lauter. Kohl fehle für den Wahlkampf eine „Positiv-Strategie“, meinte Alois Glück, CSU-Fraktionschef im bayerischen Landtag, zum Stern von gestern. Auch sei es ein strategischer Fehler Kohls gewesen, die Steuerreform zur wichtigsten Frage der Reformfähigkeit zu erklären. Bundesforschungsminister Jürgen Rüttgers (CDU) zweifelte: „Wir sind noch nicht soweit, daß wir die Frage schlüssig beantworten könnten, warum wir noch mal vier Jahre regieren sollen.“ Unionsfraktionschef Wolfgang Schäuble sagte der Zeit, er stehe als Kanzlerkandidat nicht zur Verfügung, auch wenn es an der Parteibasis „ein bißchen von dieser Stimmung gibt“. Die Bundestagswahl dürfe nicht auf eine Personalfrage reduziert werden. Auch bei einem schlechten Abschneiden der CDU bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt werde sich an der Kandidatur Kohls nichts ändern.
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